Verschwundene Katzen: Neue Spuren

von Redaktion

Fängt ein Kolbermoorer die Tiere und setzt sie aus? – GPS-Tracker soll Katzen schützen

Kolbermoor – Gehäuft verschwanden in Kolbermoor Katzen. Jetzt gibt es neue Spuren. Zehn Katzen waren von April 2018 bis Februar 2019 in Kolbermoor-Süd in einem Radius von 150 Metern spurlos verschwunden (wir berichteten). Ein weiteres Tier – Kater Mikus – wurde seit dem 28. August vermisst. Seit dem Wochenende ist nun bekannt: Zwei Katzen sind zurückgekehrt. Beide wurden in Bad Feilnbach aufgefunden. Der verdacht erhärtet sich nun.

Katzenverschwinden hörte nach Bericht auf

„Nach dem Beitrag in den OVB-Heimatzeitungen hat das Verschwinden schlagartig aufgehört“, berichtet Dominik Prikril von der Initiative „Katzensuche Kolbermoor“. Kater Moritz – er wurde seit dem 9. Februar vermisst – kam sogar zurück, nachdem ihn eine aufmerksame Familie in Bad Feilnbach gefunden und über das Online-Haustierregister Tasso zurückvermittelt hatte. Kurz darauf war Moritz allerdings wieder verschwunden und kehrte im März auf dem gleichen Weg zurück zu seiner Familie in Kolbermoor. „Wie Moritz nach Bad Feilnbach kam, können wir uns nicht erklären“, sagt Prikril. Immerhin seien es allein etwa sieben Kilometer Luftlinie, dazwischen die Autobahn. Ein launischer Spaziergang der Katze kann also ausgeschlossen werden. Nun der neuerliche Fall: Mikus verschwindet am 28. August spurlos. Am 22. September taucht er wieder auf. Ausgerechnet in Bad Feilnbach. Und genau dort, wo schon Moritz gefunden wurde. „Für uns ist das ein eindeutiger Hinweis darauf, dass jemand die Katzen fängt und dort aussetzt.

In der Hoffnung, dass sie nicht zurückfinden“, so Prikril. Dass ausgerechnet in dem kleinen Quartier mit einem Radius von 150 Metern immer wieder Katzen verschwinden, lässt ihn vermuten, dass der Täter aus der Nachbarschaft kommt. „Nur so ist es zu erklären, dass ein so kleiner Bereich betroffen ist, und niemand verdächtige Autos oder Personen auf den Straßen gesehen hat.“ Viele Gespräche habe er in den letzten Monaten geführt, Daten und Beobachtungen detailliert ausgewertet und könne nun „schon sehr viele Nachbarn als mögliche Täter ausschließen“. Prikril: „Es bleiben nicht mehr viele übrig.“ Doch was will er tun, wenn er tatsächlich einen Katzenfänger in der Nachbarschaft auf frischer Tat ertappt? „Ich würde ihn auffordern, darüber nachzudenken, wie er es seinen Kindern und Enkeln erklären möchte, was er da treibt“, hat sich Prikril vorgenommen.

Elf Katzen

in 18 Monaten

Insgesamt elf Katzen sind in den vergangenen 18 Monaten in der Tegernsee-, Königssee-, Ammersee- und Eibseestraße verschwunden. Von neun Tieren fehlt bis heute jede Spur. „Aus diesem Grund haben wir angefangen, die verbliebenen Katzen mit GPS-Trackern auszustatten. So kann man die Reviere der Tiere kennenlernen und im Notfall natürlich die Position abfragen.“ Der Katzenfänger von Kolbermoor werde sein Ziel auf keinen Fall erreichen, meint Prikril kämpferisch: „Wir werden immer wieder Katzen haben.“

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