Rosenheim – Ein zukunftsfähiges und umfassendes Verkehrskonzept für die Stadt zu entwickeln, das beschäftigt derzeit parteiübergreifend alle Fraktionen im Rosenheimer Stadtrat. Hintergrund ist der Entwurf für einen gemeinsamen Nahverkehrsplan in Stadt und Landkreis, den das Büro „planmobil“ vorgelegt hat.
Diesen Nahverkehrsplan nicht nur fortzuschreiben, sondern ein „integriertes Mobilitätskonzept“ zu entwickeln, mit diesem Antrag hat sich die CSU-Stadtratsfraktion an die Stadt gewandt.
In dem Antrag an Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) erklärt die Fraktion ihre Vorstellungen: Das Mobilitätskonzept sollte nicht nur den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) umfassen, sondern auch die übrigen Verkehrsträger. Zudem gehöre es dazu, „innovative Mobilitätsformen und neue Verkehrstechnologien“ gebührend zu berücksichtigen. Außerdem sei zu prüfen, ob die RoVG GmbH das Konzept erarbeiten und dann auch zusätzliche Aufgaben übernehmen könne, über die Zuständigkeit für den ÖPNV hinaus. Steht das Konzept, müsse man klären, inwieweit es mit möglichen Vorhaben des Landkreises verzahnt werden könne.
In der Begründung zum Antrag teilt die CSU-Stadtratsfraktion mit, es sei unbenommen wichtig, den ÖPNV in Stadt und Landkreis zu stärken, um die Verkehrsbelastung auf den Straßen zu senken. Das allein genüge aber nicht mehr, um „zukunftsfähige Verkehrsstrukturen“ zu schaffen. Dafür sei es vielmehr wichtig, die einzelnen Verkehrsträger, beispielsweise Bus und Fahrrad, besser miteinander zu verzahnen, Mobilitätsdienstleistungen, etwa in Form von Apps, anzubieten und zu nutzen. Ziel müsse es sein, Angebote „von Tür zu Tür“ zu realisieren, damit der Umstieg weg vom eigenen Pkw attraktiver werde. Außerdem rät die CSU-Stadtratsfraktion unter anderem, über neue Verkehrsleitsysteme nachzudenken und auch Carsharing-Dienste, Rad-Schnellwege in das neue Konzept einzubinden. Selbst über „unterschiedliche Zeiten des Schulbeginns an den Rosenheimer Schulen“ sei nachzudenken, um den Verkehr in den Morgen- und Mittagsstunden zu entzerren. Dazu gehöre auch, die Überlegung, die Kufsteiner Straße auszubauen.
In der Summe gehe es nicht darum, in das Leben der Verkehrsteilnehmer einzugreifen, sie zu dirigieren. Auch davon, bestimmte Verkehrsmittel zu bevorzugen und andere einzuschränken oder zu verbieten, halten die Antragsteller nichts: „Die Freiheit der Wahl des Verkehrsmittels muss für jeden Verkehrsteilnehmer erhalten bleiben“, heißt es in dem Antrag. In der Folge sei ein neues Mobilitätskonzept daher auch nur dann realistisch, wenn „der Pkw als individuelles Verkehrsmittel weiter bestehen wird“.
Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) ist nun aufgefordert, den Antrag im Verkehrsausschuss zum Beschluss vorzulegen. Dann sollen die Stadträte die Verwaltung dazu auffordern, das Mobilitätskonzept zu entwickeln und zu prüfen, wie es mit Vorhaben des Landkreises verzahnt werden kann.bw