Rosenheim – Gestohlene Fahrräder im Gesamtwert von rund 20000 Euro hat die Polizei Rosenheim sichergestellt. Entwendet allesamt im laufenden Jahr und im Stadtgebiet. Auch den Dieben kam die Polizei auf die Spur. Mehr als 50 Tatverdächtige wurden im laufenden Jahr bereits festgenommen. Wobei ein Täter besonders aufgefallen ist. Ein echter Profidieb.
Der richtig dicke Fisch war der Polizei erst vor einigen Wochen ins Netz gegangen: Anfang Oktober konnte sie einem Rosenheimer (44) zunächst nachweisen, dass er ein Kellerabteil in einem Haus an der Küpferlingstraße aufgebrochen hatte. Dabei stellte sich auch heraus, dass der Mann seinen Lebensunterhalt ganz überwiegend über Diebstähle finanziert, darunter Fahrraddiebstähle im gesamten Stadtgebiet. Der Schaden liegt bei insgesamt mehreren Tausend Euro. Und noch etwas kam heraus: Das Kellerabteil nutzte der Mann als Radlwerkstatt. Er baute die Fahrräder auseinander, versah sie mit falschen Nummern, lackierte sie teilweise um und folierte sie. Der 44-Jährige sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Das Diebesgut, ganze Räder und einzelne Teile, hat die Polizei sichergestellt. Ihre regulären Besitzer sind bisher nicht gefunden. Wer sein Fahrrad vermisst, kann sich an die Polizeiinspektion Rosenheim wenden, unter Telefon 08031/2002200.
Der Profidieb passt ins Profil der Täter. Denn die Polizei gibt an, dass die Mehrzahl von ihnen männlich ist, im Alter zwischen 14 und 58 Jahren. Die meisten besitzen eine deutsche Staatsangehörigkeit. Einige stehlen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Andere klauen, weil sie zu faul sind zu laufen. Die Beute reicht vom Klapperrad im Wert von 50 Euro bis zum E-Bike für 4000 Euro.
Die Aktion gegen Fahrraddiebstahl war zu Beginn des Jahres gestartet, in Zusammenarbeit mit der bayerischen Bereitschaftspolizei sowie der zivilen Einsatzgruppen aus Rosenheim und Weilheim und der Bundespolizei Rosenheim. Hintergrund war die Tatsache, dass die Zahl der Fahrraddiebstähle im Jahr 2018 um rund zehn Prozent gestiegen war im Vergleich zum Jahr 2017. Die Einsatzkräfte ermittelten verdeckt und offen, zu unterschiedlichen Tageszeiten und an verschiedenen Einsatzorten, insbesondere aber rund um den Bahnhof und die Innenstadt. Hinweise aus der Bevölkerung ergänzten die Ermittlungen. Einige der Täter erwischte die Polizei auf frischer Tat, aber auch gesichertes Spurenmaterial, wie Fingerabdrücke oder DNA-Muster, führte zum Erfolg.
Der überwiegende Teil der Täter wohne im Stadtgebiet Rosenheim beziehungsweise im näheren Einzugsbereich, meldet die Polizei. Entsprechende Strafverfahren seien eingeleitet. Und viele der sichergestellten Fahrräder sind zurückgebracht an ihre Besitzer.bw