Privater Investor baut für Studenten

von Redaktion

An der Äußeren Münchener Straße: Adolf Kaiser errichtet Haus mit 17 Wohnungen

Rosenheim – In der Äußeren Münchener Straße 38, dort, wo heute noch ein altes Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1923 steht, soll demnächst ein Appartementkomplex für Studenten entstehen. Baubeginn ist – wenn alles nach Plan läuft – bereits Ende November.

Sie haben ihren Studentenplatz sicher, aber noch keinen Platz zum Schlafen: Die Zimmersuche in Rosenheim ist für angehende Studenten oft zeitintensiv und frustrierend.

6200 junge Leute studieren derzeit an der Technischen Hochschule in Rosenheim. In zwei Wohnanlagen des Studentenwerks München gibt es derzeit 458 Wohnplätze in Einzelzimmern, Einzel- und Doppelappartements sowie Zimmer in Wohngruppen. Hinzu kommen Plätze in den privaten und kirchlichen Wohnheimen. Trotzdem fehlt es an Wohnraum für Studenten. Das bestätigt Marco Fieber, Pressesprecher der Technischen Hochschule. „Ich höre immer wieder von Studenten, die sich darüber beklagen, dass sie keine Wohnung finden“, sagt er.

Adolf Kaiser ist in
Rosenheim bekannt

Ein Neubau in der Äußeren Münchener Straße 38 soll zumindest ein wenig Abhilfe schaffen. Bauherr ist der Kolbermoorer Adolf Kaiser (57). Adolf Kaiser ist in Rosenheim kein Unbekannter. Seit 30 Jahren arbeitet er als Bauunternehmer, leitet die Firma Rodak. Er baute als Auftragnehmer die Freie Turnerschaft in Rosenheim, sanierte die Fassaden- und Wandflächen der alten Spinnerei in Kolbermoor. Jetzt hat er ein neues, eigenes Projekt vor Augen: „Ich will Wohnraum für Studenten schaffen. Das liegt mir sehr am Herzen.“

Schon seit einiger Zeit sei er auf der Suche nach einem geeigneten Objekt gewesen. Das Mehrfamilienhaus an der Äußeren Münchener Straße habe schließlich sein Interesse geweckt. Er nahm Kontakt zum Eigentümer auf, kaufte das Haus samt dem 738 Quadratmeter großen Grundstück. Das Problem: Das Haus ist derzeit bewohnt. Kaiser kontaktierte die Mieter, gemeinsam wurde nach einer Lösung gesucht – und gefunden. „Die beiden werden eine Wohnung in meinem Neubau mieten“, sagt Kaiser. Verträge seien bereits unterschrieben. Bis zum Neueinzug fänden die beiden anderswo Unterschlupf.

Die Gestaltung des Neubaus hat das Architekturbüro Wagner aus Rosenheim übernommen. Insgesamt soll in dem vierstöckigen Neubau Platz sein für 19 Wohnungen. In 17 davon können Studenten wohnen.

Die Wohnungen seien zwischen 23 und 45 Quadratmeter groß, voll möbliert, mit Einbauküche. „Die Möbel sind aus Massivholz“, sagt Kaiser. Jede Wohnung habe einen eigenen Balkon. Im vierten Stock soll ein Penthouse entstehen, das sich in zwei Wohnungen unterteilt. Diese haben jeweils eine Größe von 45 Quadratmetern, sagt Kaiser. Der Entwurf sehe zudem vor, dass das gesamte Erdgeschoss barrierefrei erschlossen wird.

Die Zufahrt zum Neubau erfolgt über das Nachbargrundstück der angrenzenden Autovermietung. Insgesamt sei auf der Rückseite des Gebäudes Raum für 13 Parkplätze, alle oberirdisch.

Kaiser ist es nach eigener Aussage wichtig, dass sich das Gebäude im Aussehen von anderen Appartement-Häusern für Studenten unterscheide. „Ich will, dass sich die Studenten wohlfühlen“, sagt er. Unklar ist derzeit, wie hoch die Miete für die einzelnen Wohnungen ausfällt.

Mit dem Abriss will der Bauunternehmer am liebsten so schnell wie möglich beginnen. „Geplant ist Ende November“, sagt er. Je nach dem, wie das Wetter mitspielt, rechnet er mit einer Bauzeit von 15 Monaten. Die Kosten für das Projekt beziffert er mit rund 2,4 Millionen Euro.

Weitere Wohnungen
für Studenten geplant

Begeisterung über den geplanten Neubau gab es bereits im jüngsten Stadtentwicklungs- und Baugenehmigungsausschuss. Die Rosenheimer Stadträte diskutierten lediglich über die von Kaiser vorgeschlagenen Dachformen. Einstimmig beschlossen die Stadträte, die Entscheidung dem Bauherrn zu überlassen. Kaiser gibt einem Pultdach den Vorzug. „Ein Pultdach ist zwar teurer in der Herstellung als ein Satteldach, dafür aber wesentlich attraktiver.“

Das Haus mit Studenten-Appartements an der Äußeren Münchener Straße ist nur eines von mehreren geplanten Projekten, um die Wohnungssituation für Studenten in Rosenheim zu verbessern. So sollen, wie berichtet, auf dem ehemaligen „Hubauer-Gelände“ Wohnungen für Studenten entstehen. Und auch auf einem der freien Baufelder am Bahngelände Nord, entlang der Münchener Straße, ist studentisches Wohnen geplant, gemeinsam mit Wohnungen für Senioren.

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