Rosenheim – Es gibt Passagen in der Bibel, die sind nicht leicht zu verstehen. Es gibt verschiedene Ansichten, verschiedene Auffassungen. Beim ökumenischen Bibelgespräch der Stadtteilkirche Rosenheim am Wasen geht es genau darum – um den gemeinsamen Austausch, unterschiedliche Interpretationen und das Beisammensein.
Neun Jahre lang arbeitete Rosel Bartl (65) als Pastoralreferentin in der Stadtteilkirche, leitete zunächst mit Monika Gebrande, später mit Pfarrer Christian Wünsche, das Bibelgespräch. Erst das katholische, später das ökumenische. Jetzt ist Schluss. Die 65-Jährige legt im Januar ihr Amt nieder. Nachfolger ist Pfarrvikar Dariusz Burdalski (45). Der gebürtige Pole begann bereits am Gymnasium Deutsch zu lernen, trat nach dem Abitur den Franziskaner-Minoriten bei. Er studierte Philosophie und Theologie, wurde vor 19 Jahren zum Priester geweiht. Vor drei Jahren kam Burdalski nach Rosenheim, arbeitet seitdem im Seelsorgeteam und leitet – ab sofort – das ökumenische Bibelgespräch gemeinsam mit Pfarrer Christian Wünsche (58). „Es soll eine Art Neustart werden“, sagt Burdalski.
Und eben dieser Neustart beginnt am Donnerstag, 28. November, in der Rosenheimer Versöhnungskirche. Sie werden im Kreis sitzen, ausgewählte Bibelpassagen laut vorlesen und einzelne Worte wiederholen. Immer wieder. Pfarrer Wünsche nennt das „Echolesen“. „Über eben diese Worte kommen wir dann ins Gespräch“, sagt der Pfarrer. Einige Teilnehmer erzählen aus ihrem Leben, versuchen, ihre Vergangenheit aufzuarbeiten. Wünsche und Burdalski werden zuhören, Ratschläge geben, sich selbst immer wieder einbringen. „Man muss offen sein und sich darauf einlassen, dann passieren überraschende Dinge“, sagt Pfarrer Wünsche. Er hofft auf zahlreiche Teilnehmer, will mehr Menschen für seine Bibelgespräche gewinnen. Damit es eben klappt mit dem Neustart.