Trinkwasser für alle

von Redaktion

Nach ÖDP-Antrag: Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium stellt Stele auf

Rosenheim – Auf dem Weg zum Klassenraum einen kurzen Zwischenstopp einlegen und für die nächste Stunde schnell die Trinkflasche auffüllen: Im Rosenheimer Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium ist genau das möglich. Seit einigen Wochen gibt es hier eine Trinkwasserstele. Über diese freuen sich nicht nur Schüler und Lehrer, sondern auch ÖDP-Stadtrat Horst Halser (83).

Horst Halser ist dafür bekannt, dass er bekommt, was er will. Besonders wenn ihm eine Sache am Herzen liegt. Wie die Trinkwassersituation an den Rosenheimer Schulen. Bereits vor einem Jahr stellte der ÖDP-Stadtrat einen Antrag an Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU), beantragte die Errichtung von Trinkwasserstelen in den Pausenhöfen. „Kinder sollten die Möglichkeit haben, im Schulalltag jederzeit kostenlos Wasser zapfen und trinken zu können“, sagt Halser. Er besuchte das Ignaz-Günther-Gymnasium, das Karolinen-Gymnasium, das Sebastian-Finsterwalder-Gymnasium, die Johann-Rieder-Realschule und die städtische Mädchen-Realschule, sprach mit Schulleitern und Lehrern. Er tauschte sich mit ihnen aus, sammelte Argumente, warum es in Zukunft an jeder Schule eine oder mehrere Trinkwasserstelen geben sollte. Argumente, samt Antrag reichte er im Rosenheimer Rathaus ein. Mit Erfolg.

Ein Jahr nach dem Antrag steht die erste Trinkwasserstele im Erdgeschoss des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums. Sie steht auf einem Sockel, über ihr, an den blau-weißen Fließen hängt ein Schild mit der Aufschrift „Leistungswasser“. Seit Beginn des Schuljahres füllen Schüler und Lehrer hier per Knopfdruck ihre mitgebrachten Trinkflaschen auf. Dadurch, dass Wasser ständig zur Verfügung steht, werden die Schüler auch animiert, mehr zu trinken, sagt Halser. Das fördere die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.

Auch die beiden Achtklässlerinnen Sarah Borrmann (13) und Lilli Knarr (13) nutzen das Angebot. „Die Trinkwasserstele ist total praktisch und das Wasser ist sehr frisch“, sagt Borrmann.

Bevor es die Trinkwasserstele gegeben hat, mussten die Wasserflaschen in den Toiletten- und Umkleideräumen der Schule aufgefüllt werden, schreibt Halser in seinem Antrag. Aus hygienischen Gründen sei das nicht zu befürworten, heißt es weiter. „Das ist einfach unzumutbar.“

Zustimmung bekommt Halser vom stellvertretenden Schulleiter des Sebastian-Finsterwalder-Gymasiums Helmut Perzl. Auch der 44-Jährige füllt seine Trinkflasche fast täglich an der neuen Wasserstele auf, freut sich, dass es mit der Umsetzung geklappt hat.

Und die sei gar nicht so schwierig gewesen: „Die Wasserleitung war schon da und einen Abfluss gab es auch schon“, sagt Perzl. Finanziert habe das Ganze die Stadt Rosenheim.

Jetzt hofft Horst Halser, dass auch in den anderen Rosenheimer Schulen bald Trinkwasserstelen aufgestellt werden können. Läuft alles nach Plan, folgt das Karolinen-Gymnasium.

Und das Beste: Neben dem kostenlosen Trinkwasserangebot können die Schüler auch ihren Teil zum Klimaschutz beitragen. Statt Pfandflaschen zu kaufen, können sie ihre Trinkflaschen, die sie von Zuhause mitbringen, befüllen.

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