Rosenheim – 30 bis 75 Euro ließen sich die rund 1300 Besucher die Eintrittskarten kosten. Sie konnten sich dafür den ganzen Abend galaktisch amüsieren. Durch das Spalier lächelnder Gardemädchen schritten sie im KuKo durch die Säle „Bayern“ und „Rosenheim“ zu den festlich gedeckten Tischen. Kerstin Gierschner und Jochen Holzapfel waren zwei dieser Menschen mit richtig viel Freude am Tanzen. Zudem, so sagten sie, treffe man bei der Gelegenheit auch alte Bekannte. Kerstin Gierschner strahlte. „Ich habe gerade ehemalige Nachbarn getroffen – nach 30 Jahren“, sagte sie. Die beiden waren sehr zufrieden mit den 19 Debütanten-Paaren, die den Ball mit der Fächerpolonaise, der Polka Francaise vom Wiener Opernball und dem Walzer zu „Memory2 aus dem Musical „Cats“ eröffneten: „Das war eine tolle Choreografie der Tanzschule Kesmarki. Dort tanzen auch wir schon seit Jahren.“ Von den 19 Paaren dürfen Katharina Labermaier und Patrick Phliegl sowie Miriam Mitter und Sebastian Steegmüller zum Opernball nach Wien fahren. Jochen Holzapfel schwärmte zudem vom Prinzenpaar: „Das ist perfekt, und der Prinzenpaar-Walzer ist sehr ausdrucksstark.“
Prinzenpaar mit
großer Karriere
Prinz Martin I., Herrscher über seltene Erden aus dem Reich der Edelmetalle, und Prinzessin Sandra II., strahlende Tänzerin aus schwarz-weißen Welten, machten es bei der Inthronisation kurz. Die Zepter bekamen sie von Gilde-Präsidentin Sandra von Gottesheim, den goldenen Schlüssel der Stadt von Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und dem „Schlüsselkind“ Felizia Weinberger überreicht. „Es ist für uns eine große Ehre“, sagten die beiden. „Wir wünschen ihnen eine unvergessliche Ballnacht.“ Dem Motto des Showtanzes „Outer Space – Rosenheim entdeckt neue Galaxien“ entsprechend, wünschte die Oberbürgermeisterin dem Prinzenpaar, sich in neuen Galaxien wohlzufühlen, „uns dort gut zu vertreten und gerne wieder zurückzukommen“.
Reinhold Frey, Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbands, erinnerte an die „große Karriere des Prinzenpaares, das im vorigen Jahr noch als Debütanten-Paar beim Rosenball dabei war“, und äußerte seinen Respekt. Gardemajor Bianca Klement ließ ihre Truppe antreten, die flott, strahlend und gekonnt mit dem neuen Garde-Marsch dem Fasching huldigte. Endlich dann die neuen Regenten: Sie tanzten ihren Prinzenpaar-Walzer mit sichtlicher Freude.
Rudolf Spreitzer, für Ton und Technik verantwortlich, war die Ruhe selbst: „Freilich hat alles geklappt“, sagte er. „Hat ja bei den Proben auch funktioniert.“
Mia Grandauer und Lukas Rahm möchten beim 17. Rosenball wieder als Debütanten-Paar dabei sein, schließlich sei schon das Training bei Christine und Zoltan Kesmarki immer super gewesen. Auch Lisa Melzig und Christian Hübert sind den Ausbildern dankbar. Die beiden haben Spaß am Tanzen gefunden und jetzt ein „schönes neues Hobby“. Die zwei tanzen zudem seit einem Jahr beim TSA Saphir Holzkirchen in der Latein-Formation. Entsprechend freuten sie sich auf die Latein-Formation des TSC Schwarz-Gold Wien: „Es ist ein Höhepunkt, das anschauen zu dürfen.“ Samstags und Sonntags proben die Wiener schon mal acht Stunden am Stück, ansonsten dreimal die Woche. Bernhard Gruber feixt: „Familie und Freunde müssen da schon mal zurückstecken, doch ab und zu schaffen wir es, auch die mal auf die Tanzfläche zu holen.“
Familie und Freunde mussten sich aber vorerst gedulden, exakt und doch feurig wirbelten die Paare vor den Augen der Besucher und der Musiker vom Orchester Hugo Strasser im Saal „Bayern“ sowie der Party-Band „Up to date“ in „Rosenheim“ übers Parkett.
Anja Viereck und Maximilian Schmidtke sind Förderpaar des bayerischen Landeskaders. Sie tanzen für den TSC Savoy München. Fachlich nennt es sich Standard, was die zwei machen, tatsächlich müsste es außergewöhnlich heißen.
Blumen allein bewahren die Ausdauer nicht. Deshalb hatten Küchenchef Berthold Lichtenberger und seine Mannschaft rund 900 Mahlzeiten vorbereitet, von den Buffets ganz zu Schweigen. Dennoch blieben viele dem Essen fern und suchen den besten Blick auf die „Außerirdischen“. „Outer Space“ präsentierte die Tanzgarde der Faschingsgilde, sie sorgte für große Augen und frenetischen Applaus. Für den Beifall bedankten sie sich mit einer Zugabe mit noch mehr Power. Auch das Prinzenpaar ließ sich nicht lang bitten und wirbelte vor den entzückten Zuschauern.
In den Sälen tanzte man mit Hingabe. Auch als sich dort die Reihen lichten, war die Bar mit DJ Andreas Präg noch lange gut besucht. Fazit: Ein Rosenball, der mehr als gelungen war – eben quasi vom andern Stern.