Es scheint mir grundsätzlich vernünftig, Güter, die mehr als einen halben Tag mit dem Lkw unterwegs sind, von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Gleichzeitig ist entweder die Schieneninfrastruktur dafür nicht vorhanden oder die bestehende Infrastruktur nicht ausreichend.
Die Zulaufstrecken stellen für die gesamte Region eine Zerreißprobe dar. Für die Stadt Rosenheim gelten für mich zwei Forderungen: 1. Keine Neubautrasse auf Stadtgebiet, weder im Norden noch im Süden; 2. Bestmöglicher und städtebaulich verträglicher Lärmschutz für die Bestandsstrecke. Gleichzeitig muss der Planungsdialog zwingend fortgeführt werden, damit die Stadt ihr Mitspracherecht nicht verliert und ihre Interessen mit Nachdruck vertreten kann.
Eine Mehrbelastung mit bis zu 400 Zügen am Tag durch die Stadt lehne ich vehement ab. Dadurch entstünde ein kaum unterbrochener Lärmteppich für rund 30000 Rosenheimerinnen und Rosenheimer im Umfeld der Bestandsstrecke. Das liegt schon deshalb nicht im Interesse Rosenheims, weil wir dann die kurze Taktung für die Pendlerzüge nach München oder Richtung Kiefersfelden nicht mehr gewährleisten können.
Die Zeit für eine Entscheidung drängt, weil auf österreichischer Seite immer weitreichendere Fahrverbote und Restriktionen für Lkw gelten.