Leserforum

Zu Fuß schneller als mit dem Bus

von Redaktion

Zur Berichterstattung zum Thema Nahverkehr, erschienen im Lokalteil:

Mit Interesse verfolge ich die Berichte über den Nahverkehr. Seit ich in Rente bin, habe ich kein Auto mehr. Bin also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder wenn es sich nicht vermeiden lässt, mit dem Bus unterwegs.

Abgesehen von der schlechten Busverbindung – zu Fuß komme ich genauso schnell von A nach B – ist der Preis auch eine Überlegung, ob ich nicht lieber zu Fuß gehe. Jetzt habe ich feststellen müssen, dass die Preise wieder erhöht worden sind. Letztes Jahr habe ich noch für eine Zehner-Karte 17 Euro bezahlt, heißt acht plus zwei Fahrten. Bei dem schlechten Wetter bin ich wieder mit dem Bus unterwegs und muss lesen: Zehner-Karte 18 Euro, neun plus eine Fahrt. Leider weiß ich nicht, was jetzt eine Einzelfahrt kostet, bisher waren es zwei Euro.

Abgesehen von diesem Dilemma kommt auch das AST-Taxi in Betracht. Stephanskirchen war wohl nicht ganz zufrieden. Hier, finde ich, besteht auch Handlungsbedarf in puncto Information. Ich benutze das AST-Taxi gerne, habe aber auch schon negative Erfahrung damit gemacht. Da ich eine interessierte Bürgerin bin, habe ich sogar schon zweimal mit Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer darüber gesprochen. Sie konnte mir auch nicht weiterhelfen, und ich habe bis heute niemanden getroffen, der wirklich Interesse an den Bürgern ohne Auto in Rosenheim hat.

Die Geschäfte haben zum Teil bis 20 Uhr offen, der letzte Bus für mich geht um 18.25 Uhr in die Kastenau. Die AST-Taxis sind aber auch an bestimmte Zeiten gebunden, die aber an keiner Haltestelle ausgehängt sind. Wochenende ist klar, ab 5 Uhr. Unter der Woche nicht. Denn bis wann fahren die Stadtbusse? Hören die alle um 19 Uhr auf?

Es gibt vieles, was man überlegen müsste. Aber wenn geplant wird von Leuten, die davon nicht betroffen sind, sehe ich etwas schwarz. Man ist der ganzen Angelegenheit ziemlich hilflos ausgeliefert und fragt sich, wozu noch wählen? Ich bin nur froh, dass ich noch gut zu Fuß bin und hoffe, es noch lange zu bleiben.

Wilma Kaiser

Rosenheim

Artikel 1 von 11