Bäume müssen für Sicherheit weichen

von Redaktion

Wasserwirtschaftsamt aufgrund des Eschensterbens an der Mangfall im Einsatz

Rosenheim/Kolbermoor – Das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim wird ab kommender Woche mit der Flussmeisterstelle Rosenheim im Bereich zwischen Innsbrucker Straße und Innstraße rechtsseitig der Mangfall nicht mehr standsichere Bäume und Gehölze am Fußgängerweg fällen. Das teilte die Behörde jetzt mit.

Im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht kontrolliert das Wasserwirtschaftsamt regelmäßig den Gehölzbestand auf den staatseigenen Grundstücken. Bei zahlreichen Eschen wurde dabei nach Angaben des Amtes zuletzt das Eschentriebsterben festgestellt.

Pilzerkrankung
befällt Eschen

Die in Bayern flächendeckend auftretende Pilzerkrankung führt zum Absterben der Triebe und Fäulnis der Wurzeln. Die befallenen Eschen verlieren dabei kurzfristig ihre Standfestigkeit. Um die Benutzer der Wege nicht zu gefährden, müssen die betroffenen Bäume rasch gefällt werden. Je nach Witterungsverhältnissen werden die Arbeiten laut Wasserwirtschaftsamt rund zwei Wochen in Anspruch nehmen. In dieser Zeit kann der Weg nur abschnittsweise benutzt werden. Der Leiter der Flussmeisterstelle Rosenheim, Christian Kaufmann, bittet um Verständnis für diese Einschränkungen während der laufenden Arbeiten. Er erläutert, dass Gehölzarbeiten immer mit erheblichen Gefahren verbunden sind. Kaufmann: „Daher bitten wir die Bevölkerung, die Absperrungen der Arbeitsbereiche aus Sicherheitsgründen unbedingt zu beachten.“

Auch in der Nachbarstadt Kolbermoor sind jetzt mehrere Bäume der Axt zum Opfer gefallen. Wer derzeit auf der Spinnereiinsel unterwegs ist, kann sie kaum übersehen: Dicke gefällte Laubbäume liegen am Rande des Weges – unter anderem im südlichen Bereich an der Mangfall. Rund 60 Laubbäume sind dort in den letzten zwei Wochen gefällt worden.

Grund für diese Maßnahme war ebenfalls, „dass die Bäume krank sind. Sie sind alle vom Eschentriebsterben betroffen“, sagt Andreas Holderer, Abteilungsleiter für die Mangfallgemeinden beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim. Die Rosenheimer Behörde ist für einen Teil der Pflanzen auf der Spinnereiinsel zuständig – die Stadt Kolbermoor hat in dieser Sache keine Zuständigkeiten.

Eigentlich sollten die Bäume bereits im November/Dezember gefällt werden. Erst jetzt, Mitte Januar, war es dann so weit: Die Zeit drängte, so Holderer. Denn Bäume dürfen generell nur in einem bestimmten Zeitfenster gefällt werden –„bevor Vögel dort nisten“.

In den kommenden Tagen sollen die gefällten Riesen, die am Wegesrand liegen, entfernt werden, so Holderer. Es wurden ausschließlich kranke Bäume gefällt, die nahe der Spazierwege stehen.

„Sie stellen schließlich eine Gefahr für Spaziergänger dar, wenn sie bei einem Sturm umkippen“, erklärt er – was ja in den letzten Tagen hätte leicht passieren können. Kranke Bäume, die weit entfernt der Wege wachsen, werden laut Holderer nicht gefällt, weil sie keine Gefahr für die Bürger darstellen. Diese Pflanzen bleiben sich selbst überlassen. Totholz sei positiv für Spechte und Insekten, es bleibe einfach dort liegen.

Totholz ist gut
für Spechte

Einige der Bäume, die gefällt wurden, sehen gesund aus. Aber das äußere Erscheinungsbild lasse nicht auf den Gesundheitszustand schließen. Denn: „Sie sind innerlich krank.“ Das lässt sich besonders gut an einem der gefällten Bäume erkennen: „Er ist innerlich verfault.“

Für die gefällten Bäume werden keine neuen gepflanzt – „das überlassen wir der Natur“. Jetzt haben die Laubbäume auf der Spinnereiinsel erst mal Ruhe: Denn sie werden binnen zwei Jahren dreimal von den Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamtes kontrolliert.

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