Rosenheim – Viele Interessierte und Familien drängten sich in den Theatersaal des Künstlerhofes Rosenheim für zwei Aufführungen des Musicals „DavidDavud“ im Rahmen des zweiten christlich-muslimischen Kinderchorprojektes. Unter der Gesamtleitung von Annette Kopf und der Regie von Schauspielerin und Theaterpädagogin Marion Mayle-Koczmajewski sangen und spielten 25 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren des Kinderchores St.Quirinus Rosenheim- Fürstätt und der muslimischen Ditib-Gemeinde Rosenheim.
Musikalische
Unterstützung
Unterstützt wurden sie von einem Instrumentalensemble mit Flöte (Susanne Wälde), Harfe (Theresa Winkler), Klavier (Constanze Kopf), Schlaginstrumenten (Franz Lang) und Bass (Sepp Aschbacher), das in abgestimmtem Zusammenspiel den Chor und die Kindersolisten begleitete.
Das liebevoll mit Kostümen ausgestattete Singspiel nach Thomas Riegler, eingerichtet und bearbeitet von Annette Kopf und Marion Mayle, erzählt die biblische Geschichte von König David, die auch im Koran erwähnt ist, wo er Davud heißt. Daher waren die Rollen der Erzähler mit einer Christin (Josefine Allgajer) und einem Muslim (Yilmaz Cetin) besetzt.
Schwungvoll begann das Spiel mit dem Eingangslied von der Erwählung des Hirtenknaben David, den der Prophet Samuel (Tabea Grawe) aus der Familie des Isai (Lotte Schildbach) zum König salbt. In einer beeindruckenden Szene mit einem solistischen Segenslied wurde die Salbung zelebriert. Realistisch dargestellt hat Simon von Delius den depressiven König Saul, den der Hirtenknabe David (Elisabeth Allgajer) mit seiner Harfe nur kurzfristig aufheitern kann.
Unter kriegerischer Marschmusik ziehen die mit Schwertern bewaffneten Philister mit ihrem Anführer, dem Riesen Goliat (Alina Mayr), durch den Saal zur Bühne mit der Säulenkulisse eines Thronsaals, um die Israeliten zu bekämpfen. Diese bitten und beten inständig um den Beistand Gottes im Kampf („Hilf uns, o Gott“), während Goliat sie stimmgewaltig und siegessicher („Ich bin der Riese Goliat“) zum Kampf auffordert. Das „Zittern und Zagen“ der Bedrohten war eindrucksvoll im Sprechkanon fühlbar und mit ängstlicher Gestik gestaltet.
Während der nur von der Harfe begleiteten solistischen Psalmlieder („Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen“ und „Der Herr ist mein Hirte“), die Elisabeth Allgajer als David eindrücklich vortrug, dürfte sich so mancher Zuhörer eine Träne der Rührung unterdrückt haben. Schließlich besiegt der kleine David nur mit seiner Steinschleuder in der eigenen inneren Stärke der Kraft Gottes den hochbewaffneten Goliat. Während der Riese tot am Boden lag, rezitierte das „Glückskind“ Kaleb (Sena Cetin) aus der zweiten Sure des Koran, in der dieses Ereignis erzählt wird, im arabischen Originaltext – ein sinnenfälliges Zeichen der Verbundenheit zwischen Bibel und Koran, wie auch der christlichen und muslimischen Darsteller.
Mitreißendes
Loblied
Im mitreißenden Loblied „Wir wollen singen, vor Freude springen“ kam die Freude über den Sieg der Israeliten in Gesang und Tanz um die Bundeslade – das Zeichen der Nähe Gottes – zum Ausdruck. Daher übergab der vormalige König Saul die Insignien seiner Würde an David, der darauf den Thron bestieg.
Der musikalische und szenische Jubel war hörbar und sichtbar im Abschlusslied „David ist unser König“, das mit großer Ausgelassenheit und Spielfreude vorgetragen wurde. Spürbar war auch die Freude und Erleichterung aller Mitwirkenden über die gelungenen und stürmisch beklatschten Aufführungen.