Rosenheim – Fremdparker und Raser: Jutta Pörschke (77) hat die Nase voll von der „unerträglichen Situation“ im Rosenheimer Norden. Sie will eine Veränderung, will Antworten von der Stadt.
Seit 30 Jahren wohnt Jutta Pörschke in einem Mehrfamilienhaus in der Jägerstraße in Rosenheim. Sie hat ihre Freunde und Bekannten dort, kennt sich aus in der Gegend. Mag, wo sie wohnt. Doch in den vergangenen drei Jahren hat sich einiges verändert. Zum Negativen, wie Jutta Pörschke betont. Der Verkehr habe stets zugenommen. Immer wieder komme es vor, dass sich die Autofahrer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung halten, sagt die Rentnerin. Eine Beobachtung, die die Stadt Rosenheim nicht bestätigen kann. Bereits im Jahr 2008 stellten die Verantwortlichen der Stadt zur Geschwindigkeitsüberwachung einen elektronischen Zeigefinger auf. Die Auswertung habe damals keine „besonderen Auffälligkeiten“ ergeben, heißt es in einer Stellungnahme. Der elektronische Zeigefinger war jedoch lediglich temporär aufgestellt, aktuell stehe dort kein Messgerät.
Jutta Pörschke nimmt das zur Kenntnis. Wesentlich wichtiger sei ihr, die Parksituation in der Jägerstraße zu klären. Sie kritisiert Fremdparker und Autofahrer, die ihr Fahrzeug abstellen, ohne auf abgesenkte Bordsteine zu achten. Die Situation sei eine „Katastrophe“. Auch weil die Anwohner keinen Parkplatz finden, ihr Auto fast immer woanders parken müssen. Eine Situation, die zwar beschwerlich ist, an der die Stadt aber nichts ändern kann. Das Parken auf öffentlich gewidmeten Straßen muss grundsätzlich jedem gestattet werden, heißt es vonseiten der Stadt, die sich auf das Straßen- und Wegerecht beruft. Zwar gebe es die Möglichkeit eine Bewohnerparkregelung zu veranlassen, aber auch diese Maßnahme würde in der Jägerstraße nicht funktionieren. Voraussetzung dafür wäre nämlich, dass auf dem Privatgrund keine Stellflächen vorhanden sind. Und genau diese gibt es in der Jäger- und Schützenstraße.
Und so wird sich die Parksituation wohl auch in den kommenden Jahren nicht verändern. Jutta Pörschke lässt sich davon nicht entmutigen, sie will weiterkämpfen. Und sie hat bereits eine neue Anregung für die Stadt: eine Tempo-30-Zone in der gesamten Jägerstraße. Anna Heise