Zum Bericht „Rosenheim soll zur Fahrradstadt werden“, erschienen im Lokalteil:
Die SPD Kolbermoor plakatierte „Das Ganze im Blick“ und im Flyer hieß es „Mobilität neu denken“. Daneben posierte Bürgermeister Kloo auf dem Rad, mehr im Rinnstein als auf der Straße. Glaubwürdig sind weder die Slogans noch das Bild. Seit achtzehn Jahren im Amt – aber entlang der Mangfall hat er für Radfahrer nichts zum Besseren gestaltet.
Was nützen Studien (PGV-Alrutz GbR) und rege Teilnahme der Bürger, wenn offensichtliche Mängel Jahrzehnte lang ignoriert werden. Das Befahren des Mangfalldamms zwischen Kolbermoor und Bad Aibling war im Winterhalbjahr erneut eine einzige Schlammschlacht. Bei Schnee nie geräumt, verwandelt sich die Schlaglochpiste in eine Seenlandschaft, wenn es geregnet hat.
Alternativ kann man sich auf dem Radweg entlang der Staatsstraße von der Gischt und den Abgasen der entgegenkommenden Autos und Lkw einnebeln lassen. Radfahren ist dort sicher nicht gesund. Zitat OVB vom 17. April 2018: „Einhellig vertrat das Gremium dabei die Ansicht, dass die Wegstrecke entlang des Mangfalldamms als einzige Variante richtig in Frage komme.“
Und weiter unten im selben Artikel: „Auch die Route entlang der Staatsstraße nach Kolbermoor erachtete der Ausschuss als „störend“. „Wer will denn so nah an den Abgasen fahren?“ Zitat Ende. Leider legt das vorliegende Radwegekonzept genau diese Strecke als Hauptroute fest. Nur 4000 Euro sind für sofortige Mängelbeseitigung der Oberflächenqualität vorgesehen. Lächerlich, genauso wie der im Konzept genannte Umsetzungshorizont von zehn bis 15 Jahren. Seit Jahren verspricht man uns Radlern Verbesserungen, passiert ist bislang wenig. Anderswo hat man einen klaren Blick auf die Bedürfnisse der Radler und denkt Mobilität neu.
Christoph Halbig
Kolbermoor