Zum Bericht „Matthias ist wie ein leibliches Kind“, erschienen im Lokalteil:
Ich finde es sehr wertschätzend, dass Frau Miebach sich so aufopferungsvoll um Matthias kümmert, aber gibt es im Landkreis Rosenheim nicht noch mehr Pflegeeltern, die Tag und Nacht für ihre Schützlinge da sind? Diese vielen Pflegeeltern werden nicht erwähnt oder gar gewürdigt. Wir sind selbst Pflegeeltern von zwei Pflegekindern und die Jahre waren alles andere als leicht. Unsere Pflegetochter kam mit drei Monaten zu uns. Sie ist schwerbehindert und lebt seit 28 Jahren bei uns. Unser Pflegesohn kam mit fünf Jahren zu uns und er ist mittlerweile 17 Jahre alt. Wir stammen aus dem Landkreis Harz und dort wurde jedes Jahr als Dankeschön in der Vorweihnachtszeit ein gemeinsames Abendessen spendiert. Auch gab es ein gemeinsames Wochenende. Hier wurden die Pflegeeltern geschult und die Kinder gut betreut. Zwischen dem Jugendamt und den Pflegeeltern gab es immer einen regen Austausch. Als wir hier her kamen, haben wir dies schmerzlich vermisst. Man sollte bei einem gemütlichen Beisammensein auch mal andere Pflegeeltern würdigen. Ich glaube dann gäbe es bestimmt mehr Menschen, die ein Kind aufnehmen würden. Hier nun ein kleines Beispiel, wie wir kämpfen mussten und keine Wertschätzung erfahren haben. Unser Pflegesohn wollte ein Auslandsjahr machen. Viele Gespräche mit dem Jugendamt führten ins Nichts. Wir haben dann die 10000 Euro aufgebracht, damit er ein Auslandsjahr machen konnte. Wir wollten nicht, dass er als Pflegekind benachteiligt wird.
Manuela Richter
Stephanskirchen