Kinderhort St. Vinzenz zieht um

von Redaktion

Weil der Platz in der Prinzregentenschule knapp ist, entsteht gegenüber ein Neubau

Rosenheim – Der Platz in der Prinzregentenschule in Rosenheim ist knapp. Die Schülerzahlen steigen. Daher soll der Kinderhort inklusive Mittagsbetreuung aus dem Schulhaus aus- und in einen Neubau einziehen. Er wird gegenüber der Schule auf einem Rasenspielfeld entstehen. Dass dieser Bolzplatz zum großen Teil überbaut wird, ärgert die Stadträte. Und noch etwas anderes stört sie an der Vorplanung, wie sich beim jüngsten Haupt- und Finanzausschuss zeigte.

1000 Quadratmeter
Fläche fehlen

Rund 1000 Quadratmeter Fläche sind es, die an der Schule fehlen, wenn man das Musterraumprogramm der Regierung von Oberbayern zugrunde legt. Um dieses Defizit auszugleichen und Platz für die Schüler zu schaffen, schlägt die Stadtverwaltung vor, den Kinderhort St. Vinzenz auszulagern und in dem geplanten Neubau unterzubringen. Dort soll zudem die Mittagsverpflegung der Grundschule unterkommen. Für den integrativen Kinderhort mit derzeit Platz für 65 Buben und Mädchen sind dann 75 Plätze vorgesehen. Die Mittagsverpflegung soll rund 210 Schulkinder versorgen können. Derzeit sind es etwa 160 Kinder. Beide Bereiche werden getrennt organisiert.

Soweit besteht Einigkeit im Konzept. Dass aber der Neubau ausgerechnet auf dem Rasenspielfeld entstehen soll, das kam bei den Stadträten im Ausschuss nicht gut an. Stadtrat Franz Opperer von den Grünen sprach von „einem Trend“ diese Spielareale in der Stadt zu überbauen. Eine gefährliche Entwicklung, bräuchten doch gerade Stadtkinder solche Flächen, um sich austoben zu können. Oberbürgermeister Andreas März (CSU) gab ihm grundsätzlich recht. Sagte aber, von einem „Trend“ könne keine Rede sein. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Herbert Borrmann sowie Stadtrat Robert Multrus (Freie Wähler/UP) schlossen sich der Meinung Opperers an. Auch sie sehen kritisch, dass das Rasenspielfeld verkleinert wird. Bleiben soll die Laufbahn mit Sprunggrube. Die Hortkinder können den angrenzenden öffentlichen Spielplatz, den Hartplatz und, zu bestimmten Zeiten, auch das Rasenspielfeld nutzen, meldet die Verwaltung. Außerdem soll im Erdgeschoss des Neubaus eine Terrasse angelegt werden. Auch die Hausmeisterwohnung und die Technikräume sind dort vorgesehen.

Umso mehr wunderten sich die Stadträte im Ausschuss, dass der Neubau lediglich ein Erdgeschoss sowie ein einziges Obergeschoss vorsieht. Wenn der Platz schon knapp sei, warum plane man dann nicht in die Höhe, fragten Opperer, Borrmann und Multrus. SPD-Stadtrat Abuzar Erdogan überlegte, warum eigentlich ein Keller fehle. Das, so erklärte es die Verwaltung, liege am schwierigen Untergrund. Ein Kellergeschoss zu bauen, sei nur unter hohem Kostenaufwand möglich, weil der Boden wenig tragfähig, dafür aber viel Wasser im Untergrund zu finden sei.

Zusätzliche Geschosse:
Idee wird geprüft

Die Verwaltung ist nun einstimmig beauftragt, bis zur Sitzung des Stadtrats am kommenden Mittwoch einen neuen Plan für den Neubau zu entwerfen. Er soll die Situation mit ein bis zwei zusätzlichen Stockwerken aufzeigen. Und dabei auch eine Konstruktion aus Holz berücksichtigen. Denn Franz Opperer hatte die vorgesehene Stahlkonstruktion moniert – und in diesem Punkt ebenfalls Zustimmung von seinen Stadtratskollegen bekommen.

Damit würden vermutlich auch die Baukosten steigen. Bisher sind sie auf 4,9 Millionen Euro geschätzt. Die Stadt hofft dafür auf Fördermittel in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro. Der Baubeginn ist für Mitte kommenden Jahres geplant. Die Bauzeit wird rund ein Jahr betragen, sodass ein Einzug zum Schuljahresbeginn 2022/23 denkbar ist.

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