Leserforum

Mehr Respekt vor der Natur

von Redaktion

Zum Leserbrief „Abholzaktion auf dem Friedhof“, erschienen im Lokalteil:

Der Leserbrief von Herrn Vierthaler spricht mir aus der Seele. Linden zu fällen ist eine große Sünde. Ich würde sogar sagen, das ist Mord. Linden findet man oft an Straßen (zum Beispiel Lindenallee an der Prinzregentenstraße), an Wegkreuzen, Kapellen, Kirchen (Weihenlinden), als Dorflinde, als Hausbaum, zur Erinnerung an außergewöhnliche Ereignisse (Friedenslinde) oder Personen (Leibllinde). Die Linde war also schon immer ein respekteinflößender Baum.

In dem Buch „Von Baum zu Baum im Rosenheimer Land und im Chiemgau“ von Thomas Janscheck sind überwiegend alte und kräftige Linden abgebildet und beschrieben. Ich habe schon etliche mit dem Fahrrad aufgesucht und fotografiert. Alte Linden haben einen großen Stammumfang und jede hat ein eigenes Aussehen, anders als Fichten und Tannen.

Im Gegensatz zum Borkenkäfer besuche ich sie gerne. Linden sind Geschöpfe, die besonders alt werden können. Am östlichen Tegernseer Höhenweg (Ortsteil „Gasse“) stehen drei alte Linden, die über 300 Jahre auf dem Buckel beziehungsweise dem Stamm haben. Wenn man diese Bäume betrachtet, bekommt man einen großen Respekt vor der Natur. Vielleicht sollten sich unsere Stadtoberhäupter noch einmal besinnen, bevor man an deren Stühlen sägt und ihre Sitze zu wackeln beginnen.

Marga Leingartner

Rosenheim

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