Reif für die „Bermuda-Insel“

von Redaktion

Rosenheimer Nachtgastronomen schaffen neuen Treffpunkt am Salzstadel

Rosenheim – Die Rosenheimer Nachtgastronomie hat die Corona-Krise besonders hart getroffen. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, haben sie gemeinsam an einem neuen Veranstaltungskonzept gearbeitet. Los geht es morgen, Donnerstag, um 17 Uhr am Salzstadel.

Ein erster Weg
zurück aus der Krise

Sascha Khayat (41) hat viel zu tun. Der Inhaber des „P2 Club“ in der Ruedorfferstraße in Rosenheim hat in den vergangenen Tagen, gemeinsam mit Tom Ottitsch (Tati‘s Bar), Peter Jung, Christina Taxer (Drunken Monkey und Lenz the Pub) und Josy Schütz (Party Oim) an einem Veranstaltungskonzept gearbeitet. Anträge mussten geschrieben, Genehmigungen beantragt werden. Entstanden ist das Konzept „Bermuda-Insel“ – ein Programm mit verschiedenen wechselnden Veranstaltungen, Ständen und offenen Bars.

„Es gab schon lange die Idee, den Salzstadel zu beleben“, sagt Khayat. Weil die Lokale, vor der Corona-Krise, aber gut liefen, sei das damals nicht nötig gewesen, sagt er. Mittlerweile ist die Situation eine andere. Die Nachtgastronomen fürchten um ihre Existenz, blicken mit Sorge in die Zukunft.

Lange wurde über mögliche Konzepte diskutiert, über einen Weg, zurück aus der Krise. Entstanden ist die Idee der „Bermuda-Insel“. Die Nachtgastronomen wollen fünf verschiedene Bars aufstellen, dazu einen Essenstand. An jeder Bar werden unterschiedliche Getränke serviert. So spezialisiert sich Sascha Khayat zum Beispiel auf Rum und Whiskey, am Stand der „Party Oim“ gibt es unter anderem Prosecco und Wein.

In den kommenden Wochen soll dann, jeweils Donnerstag bis Samstag von 17 bis 23 Uhr immer unter einem anderen Motto am Salzstadel gefeiert werden. Gestartet wird in dieser Woche mit dem „Weekend in Tracht“. Geplant sei eine „Hommage an unsere Kultur und Bräuche, die uns alle miteinander verbinden“, heißt es auf der Facebook-Seite, die extra für die Veranstaltung eingerichtet wurde. Welche Mottos für die kommenden Wochen geplant sind, will Sascha Khayat aber noch nicht verraten. „Die werden genauso spontan entschieden, wie unsere Idee“, sagt er und lacht.

Er spricht über die kurze Vorbereitungszeit, darüber, dass die fünf Gastronomen das komplette Konzept in gerade einmal einer Woche auf die Beine stellten. „Hätten wir nicht alle an einem Strang gezogen, hätte das nicht funktioniert“, sagt Khayat. Stressig gewesen sei es trotzdem. „Aber im positiven Sinn“, fügt Khayat hinzu.

Und auch in den kommenden Tagen wird die Arbeit nicht weniger. Am heutigen Mittwoch werden die letzten Vorbereitungen getroffen, der Donnerstag steht ganz im Zeichen des Aufbaus und der Eröffnung.

Mit der „Bermuda-Insel“ wollen die Nachtgastronomen nicht nur ihr Geschäft wieder ankurbeln, sondern auch „ein Lebenszeichen senden“. „Es ist einfach an der Zeit, dass wir unseren Gästen wieder etwas bieten können“, sagt Khayat. Immer öfter hätten ihn Stammkunden gefragt, wann es endlich wieder losgehe. Nach monatelanger Ungewissheit nun der erste Lichtblick.

Und auch die Stadt ist von dem Vorschlag begeistert. „Ich begrüße die Idee der Clubbetreiber, den Salzstadel zu betreiben“, sagt Oberbürgermeister Andreas März. Gemeinsam mit der Verwaltung versuche er, die Gastronomen in dieser schweren Zeit so gut es geht zu unterstützen. Nach dem „Gingarten“ auf der Loretowiese eröffnet nun also auch die „Bermuda-Insel“. Los geht es am Donnerstag, um 17 Uhr. „Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen“, sagt Sascha Khayat.

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