Rosenheim – Gebrannte Mandeln, Schießstände und begeistertes Kindergeschrei beim Karussellfahren: Das sind die Markenzeichen des Rosenheimer Herbstfestes. Heuer muss die Wiesn wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Doch für einen Ersatz ist gesorgt. Die „Mini-Wiesn“ beginnt am Samstag, 1. August, um 11 Uhr und hat bis zum Sonntag, 6. September, täglich geöffnet.
Zwischen Trachten Unterseher und Tui Reise Center am Ludwigsplatz laufen die Vorbereitungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sommer in Rosenheim“ auf Hochtouren. Schausteller Max Fahrenschon hat gemeinsam mit zwei Mitarbeitern damit begonnen, sein 130 Quadratmeter großes Kinderkarussell aufzubauen. Es ist so massiv, dass er dafür zwei Tage braucht.
Er steigt mit einer Leiter auf den Wagen und reicht seinem Mitarbeiter einen Lautsprecher herunter. Die Seiten des 270000 Euro teuren Fahrgeschäfts sind schon ausgeklappt. Die Autos und Flugzeuge, auf denen die Kinder später durch die Luft fliegen, sind noch im Inneren verpackt.
Da das Karussell so groß ist, könnten auch unter Einhaltung der Hygieneregeln viele Kinder gleichzeitig fahren. Fahrenschon freut sich über die Teilnahme am „Sommer in Rosenheim“.
In einigen Metern Entfernung ist ein zweiter Mitarbeiter mit dem Aufbau eines Schießstandes beschäftigt. Dieser gehört neben den zwei Fahrgeschäften auch zu Fahrenschons Beitrag zur „Mini-Wiesn“. Die Gewehre werden nach jedem Gast desinfiziert. Markierungen auf dem Boden sollen das Einhalten des Mindestabstands erleichtern.
Schokofrüchte, Lángos und Crêpes
Zu einem Wiesn-Besuch gehört in der Regel aber nicht nur Karussellfahren und Gewehrschießen, sondern auch ein Abstecher zu einer Verpflegungsbude. Deshalb bauen Fahrenschons Kollegen rund um das Karussell mehrere Hütten auf. Schokofrüchte, gebrannte Mandeln und Crêpes soll es geben. Außerdem werden „Slushs“ (halbgefrorenes Trinkeis) und Lángos, eine ungarische Spezialität, angeboten. Ballwerfen, Ballonverkäufe und vieles mehr ergänzen das Repertoire. Alles wird von Rosenheimer Schaustellern bereitgestellt, erklärt Fahrenschon. Das sei der Stadt bei der Planung wichtig gewesen.
Schon im April habe er sich bei der Stadt um einen Ausgleich zum abgesagten Herbstfest bemüht. Dabei unterstützt haben ihn der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner und der Zweite Bürgermeister der Stadt, Daniel Artmann.
Jetzt hofft Fahrenschon, dass in den nächsten sechs Wochen bis zum Ende der Veranstaltungsreihe „ordentlich was los ist“ in der Stadt. „Wir wollen etwas verdienen. Für mich ist es ein Hoffnungsschimmer.“ Eine Meinung, die sicher auch seine Schaustellerkollegen teilen.