„So ist der Friedhof kein Aushängeschild“

von Redaktion

Was mich freut, was mich ärgert Rosenheimerin ärgert sich über ungemähte Wiesen

Rosenheim – Löwenzahn, hohe Disteln und ganz viel Klee: Am städtischen Friedhof in Rosenheim wächst alles vor sich hin. Doch nicht jeder hat dafür Verständnis. Eine Rosenheimerin wirft der Stadt jetzt vor, sich nicht genug zu kümmern.

Unkraut vor der Ehrengrabanlage

Einmal in der Woche besucht Josefine Kowagner (68) das Grab ihres verstorbenen Enkels auf dem städtischen Friedhof in Rosenheim. Doch in letzter Zeit hat sie dessen Erscheinungsbild immer mehr gestört. So sehr, dass sie etwas dagegen unternehmen will. „Alles ist voll mit Unkraut“, sagt Kowagner. Sie selbst habe deswegen bereits bei der Stadt angerufen, habe sich erkundigt, warum die Situation so ist, wie sie ist. Eine Antwort hat sie, so sagt sie, nicht bekommen.

Aber eines weiß die Rentnerin sicher: „So wie der Friedhof im Moment ist, ist er kein Aushängeschild für die Stadt Rosenheim.“

Besonders die zugewachsene Wiese vor der Ehrengrabanlage mache ihr zu schaffen. „Das zeigt, wie mit den Gefallenen des Krieges umgegangen wird“, kritisiert sie.

Für viele Menschen sei der Friedhof, neben seiner Funktion als Ort der Erinnerung, zudem ein Stück Naherholungsgebiet, ein Platz zum Entspannen und Abschalten. Vor allem in der Mittagspause. Darum müsse sich gekümmert werden. „Ich will keinen Englischen Rasen. Es soll einfach nur gemäht werden.“

Zuletzt gemäht wurde laut der Stadt im Zeitraum vom 30. Juni bis zum 2. Juli. Die nächste Mahd sei ab Anfang kommender Woche geplant. „Die Friedhöfe in Rosenheim, Aising und Fürstätt werden siebenmal im Jahr gemäht, jeweils in einem Abstand von circa fünf Wochen“, teilt die Verwaltung mit. Anders sei die Situation vor der Ehrengrabanlage. Die Wiese hier werde bisher nur einmal im Jahr gemäht. Geplant sei – wenn es der Haushalt zulässt – ab 2021 zweimal pro Jahr zu mähen.

Das anfallende Schnittgut werde im Anschluss entsorgt, um der Fläche Nährstoffe zu entziehen. Das fördere die Biodiversität und das Entstehen einer artenreichen Blumenwiese. Die wäre Josefine Kowagner sicherlich lieber, als die momentane Situation.Anna Heise

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