Leserforum

Das alte Feindbild „Hundebesitzer“

von Redaktion

Zum Bericht „Rosenheimer lässt Ärger freien Lauf“, erschienen im Lokalteil:

Alle paar Monate gibt es in der Presse einen hundekritischen Artikel, häufig sehr einseitig dargestellt, verallgemeinernd und zum Teil unsachlich. Das Foto zeigt an einem Rosenheimer See ohne erkennbar verstörte Badegäste, ohne Hunde weit und breit, den verärgerten Beschwerdeführer, wie er zum vermeintlichen Tatort zeigt. Ich bin selbst Hundehalter und kenne seit Jahren fast alle umliegenden Seen, vor allem auch außerhalb der festgelegten Badebereiche.

In all den Jahren ist mir noch kein Hund begegnet, der zum Schreck von Kleinkindern und deren Eltern in und am Wasser zwischen den Badegästen herumtobt und die Liegewiesen vollkotet. Es gibt zweifelsohne Hundehalter, die zu wenig Zeit in die Hundeerziehung ihrer Vierbeiner verwenden und sich generell nicht an Vorschriften halten. Doch diese Hundehalter sind meines Erachtens die Ausnahme und keinen halbseitigen Artikel wert. Noch eine Bemerkung zum leidigen Hundekotproblem: Auch in diesem Fall verhalten sich die meisten Hundehalter verantwortungsbewusst, mehr Abfallsammelbehälter wären grundsätzlich in den Außenbereichen Rosenheims begrüßenswert. Hunde verrichten übrigens ihre Notdurft niemals im Wasser, das unterscheidet sie von den Menschen.

Erschreckend ist meines Erachtens vor allem das gewaltige Müllproblem entlang der Badeseen außerhalb der gepflegten Bereiche. Diese Abschnitte unserer Gewässer werden regelmäßig zugemüllt mit Flaschen, Dosen, Kronkorken, Glasscherben, Plastikabfall, Zigarettenkippen und vielem mehr.

Wir in unserer Hundegruppe haben schon öfter säckeweise Müll in diesen Bereichen gesammelt und mitgenommen, aber das nervt total. Dieses Problem erscheint mir um ein Vielfaches größer als das Problem der die Badegäste störenden Hunde.

Übrigens: Hundehalter leben nach allgemein anerkannter Statistik gesünder, bewegen sich bei Wind und Wetter im Freien, haben beispielsweise ein besseres Immunsystem und sparen damit der Allgemeinheit Milliardenbeträge im Gesundheitswesen. In diesem Sinne: „Nichts für ungut!“

Joachim Geipel

Rosenheim

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