Kolbermoor – Alois Wittmann war von 1960 bis 1996 der Herr des Freibades: Niemand, der den Sprung ins kühle Nass unternehmen wollte, kam an dem Kolbermoorer Bademeister vorbei. 1996 ging er dann in Rente. Das ist jetzt rund 24 Jahre her. Jetzt hat Wittmann seine einstige berufliche Wirkungsstätte besucht, einfach mal um zu schauen, wie es so läuft. „Wir haben uns riesig gefreut, uns wiederzusehen“, sagt der aktuelle Bademeister Charlie Meier (48). Denn Wittmann ist quasi der Wegbegleiter von Meier, der seit 2012 als Bademeister im Freibad arbeitet.
„Ich gehe seit rund 45 Jahren ins Kolbermoorer Freibad“, erzählt Meier – seither kennt er Wittmann. Und wie war der Vorgänger als Bademeister? „Streng – es herrschten Zucht und Ordnung“, erinnert sich Meier heute und lacht. Damals habe er das nicht immer verstanden, sagt er rückblickend.
Strenge ist nachvollziehbar
Aber aus heutiger Sicht war die Strenge absolut nachvollziehbar. „Er hat für Sicherheit gesorgt, wollte, dass uns nichts passiert.“ Einen Sprung vom Beckenrand hat Wittmann nicht geduldet. Und wenn es ihm gar zu bunt wurde, hat er die Buben des Freibades verwiesen. „Wir sind dann über den Zaun wieder rein“, erinnert sich Meier und lacht. Dennoch: Wittmann hatte und hat ein „Riesenherz“.
Fußballtrainer
beim SVK
Das Schwimmen hat ihm der heute 89-jährige Wittmann zwar nicht beigebracht, dafür aber das Fußballspielen. Denn Wittmann war Fußballtrainer beim SVK – und ins Training gingen Meier und seine Freunde. „Jeder hat ihn gekannt und er war bei allen beliebt“, sagt Meier. Und daran hat sich auch heute nichts geändert. Auf den nächsten Besuch in der einstigen Wirkungsstätte. Ines Weinzierl