Eine rote Wucht im Gemüsebeet

von Redaktion

Franz Gössl aus Happing erntet Riesen-Tomate in seinem Garten: Sie wiegt 1,2 Kilo

Rosenheim – In seinem Garten in Happing hat Franz Gössl (76) eine außergewöhnliche Entdeckung gemacht: Ganze 1200 Gramm bringt eine seiner Tomaten auf die Waage. „Noch nie war eine von ihnen so groß!, freut er sich, als er die Frucht in den Händen hält.

Schon im Vorfeld habe er erkannt, dass diese eine größere wird als seine bisherigen. Diese hätten maximal aber 600 Gramm gewogen. Gedüngt habe er sie mit altem Pferdemist, bisher habe noch kein Dünger so gut funktioniert.

Von Fernsehköchen
und Tomatensorten

„Einen grünen Daumen, nein, den hab’ ich doch nicht!“, meint Gössl. Er ist gelernter Kaufmann, hat seine eigene Arzneimittelfirma gegründet. Mittlerweile ist er im Ruhestand und kümmert sich um sein liebstes Hobby: das Gärtnern. Alles begann mit einer Fernsehsendung. Vor 25 Jahren, erinnert er sich, habe er eine Talkshow gesehen. Zu Gast: Fernsehkoch Alfons Schuhbeck. Er habe erzählt, dass Tomaten leider nicht mehr so wie in den 50er-Jahren schmecken, so geschmackvoll und natürlich. „Da hat es bei mir Klick gemacht.“ Gössl hat sich vorgenommen, „Tomaten wie früher“ anzupflanzen. Wann immer seine Freunde im Urlaub waren, brachten sie ihm Tomatensamen mit. Über 200 verschiedene Sorten seien dabei schon zusammengekommen. Drei Tomaten schafften es ganz klar unter seine Favoriten: russische Fleischtomaten und gelbe Cocktailtomaten und Ochsenherzen, Dazu gehört auch seine neueste Entdeckung. Was genau aus der Riesenfrucht wird, weiß er noch nicht so genau. „Wahrscheinlich wird meine Frau sie einfach verkochen, vielleicht zu einer Soße.“ Heuer hat Franz Gössl 180 Pflanzen in seinem Garten gezogen. Er verschenkt sie an seine Freunde, an Nachbarn und Vereine. Denn die Stauden eignen sich, so Gössl, nämlich auch hervorragend zur Insektenabwehr. „Was Lavendel kann, das können die Tomaten schon lange.“ ahm

Tipps vom Profi: So gelingt der Tomatenanbau

Gössls Tomate sei auf jeden Fall eine Besonderheit, weiß Gärtnermeister Tomas Pummerer (62) aus Riedering. Fleischtomaten gehörten zu den Sorten, die besonders groß werden. Deshalb hingen an einer Staude oft nur vier bis fünf Früchte. Zwei Früchte werden meist besonders groß. Doch: „Je höher wir an der Staude entlanggehen, desto weniger können die Früchte dort mit Nährstoffen versorgt werden.“ Die Tomaten werden also kleiner. Um eine möglichst gleichmäßige Größe bei der Ernte zu erreichen, helfe vor allem eins: Die Früchte vereinzeln. Hierzu, so der Profi, müsse man einzelne Blüten entfernen. Selbst wer keinen Garten hat, kann Tomaten anpflanzen. „Die Töpfe sollten mindestens 25 bis 30 Liter fassen können.“ Denn in der Erde steckten die entscheidenden Nährstoffe. Immerhin werde eine einzige Staude gerne mal 2,50 Meter groß. Sobald die erste Frucht im Topf rot wird, sollte der Hobbygärtner Tomatendünger oder Brennnesseljauche. Im Beet hingegen lieber auf Vorrat düngen, rät Pummerer. Am besten gelinge das mit Hornspäne und Kalidünger. Letzteres sorge für einen besseren Geschmack und verhindere Blütenendfäule, dunkle und glasige Stellen an den Tomaten. Ab Mitte Juli bis Mitte August sollte der Gartenliebhaber viermal flüssig düngen. Außerdem: „Die Pflanzen nicht in die pralle Sonne stellen.“ Stattdessen lieber nach Südost oder Südwest ausrichten, so Pummerer. ahm

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