Rosenheim – Das Alter als eine Zeit des Abenteuers und der Selbstverwirklichung, die es zu nutzen und auszukosten gilt – darüber am grünen Tisch zu reden, ist eines. In der Praxis aber dafür zu sorgen, dass aus diesem Wunschtraum tatsächlich etwas Wirklichkeit wird, etwas ganz anderes.
Lob von
OB Andreas März
Darüber waren sich Oberbürgermeister Andreas März und Caritas-Kreisgeschäftsführer Erwin Lehmann bei der Verabschiedung von Ursula Flohr-Brumm einig. Einig auch darüber, dass genau darin ihr großes Verdienst um die Seniorenbegegnungsstätte der Caritas liegt: die Einrichtung in den vergangenen 30 Jahren zu einem Ort voller Lebendigkeit und Unternehmensgeist gemacht zu haben.
Derartiges, so sagte Wilhelm Hermann, der Vorsitzende des Fördervereins der Begegnungsstätte, sei nur möglich, wenn die Beteiligten in ihrer Arbeit voll und ganz aufgingen. Das sei bei Frau Flohr-Brumm der Fall gewesen. Sie selbst erzählte in ihrem kurzen Schlusswort dann ja auch davon, dass sie ursprünglich nur zwei, drei Jahre im Seniorenbereich arbeiten wollte. „Aus den dreien aber wurden 30, ich bin davon nicht mehr losgekommen, habe vielmehr in jedem Jahr mehr gespürt: Das ist Dein Ding“.
Dieses Brennen für die Aufgabe, so Wilhelm Hermann, sei schon ungeheuer viel, noch wesentlicher aber sei vielleicht Flohr-Brumms Begabung gewesen, es weiterzutragen: Er selbst habe sich, als man ihm den Vorsitz des Fördervereins angetragen habe, gedacht, dass er dieses Amt wohl vielleicht zwei Jahre übernehmen würde. Elf seien bislang daraus geworden, vor allem deswegen, „weil ich hier im gesamten Team einen Schwung und einen Enthusiasmus kennengelernt habe, die mir bis dahin in der Seniorenarbeit völlig unbekannt waren“.
Auch Ursula Flohr-Brumm war in ihrer Abschiedsrede ihr Team besonders wichtig und sie meinte damit nicht nur die zahlreichen Referentinnen und Referenten der einzelnen Veranstaltungen: Ganz entscheidend sei ihr „Helferkreis“ gewesen. Ohne die beständige und verlässliche Unterstützung durch die rund 20 ehrenamtlichen Helferinnen hätte die Arbeit der Begegnungsstätte schlicht nicht stattfinden können. Allein mit ihrer „rechten Hand“, Renate Noweska – und in den Jahren vor 2016 Rita Kling – wären die zahllosen Kurse von Yoga über Schafkopfen bis zu Sprachkursen, wären all die Ausflüge und Reisen nicht zu organisieren und durchzuführen gewesen.
Motto der Kulturtage:
„Wild und verwegen“
So aber sei, wie Kreisgeschäftsführer Erwin Lehmann meinte, die Begegnungsstätte ein Ort geworden, der für viele Senioren zu einem Fixpunkt in ihrem Dasein geworden sei: „Und man kommt nicht deswegen, weil man Hilfe braucht. Man kommt, weil hier das Leben pulst“. Genau deshalb aber sei, wie Wilhelm Hermann ergänzte, das Motto der Kulturtage der Begegnungsstätte „wild und verwegen“ eigentlich der Begriff, der die Institution als Ganzes perfekt umschreibe.
Glücklich schätzt sich Ursula Flohr-Brumm deshalb, in Markus Reimann einen Nachfolger gefunden zu haben, der auch weiterhin Neues wagen und damit dazu beitragen wird, dass Älterwerden in Rosenheim tatsächlich ein positives Erlebnis sein kann.
Und die Beschreibung von Oberbürgermeister Andreas März, die Begegnungsstätte stehe für „Abenteuer statt Austrag“ wird deshalb auch für die Zukunft der Anspruch sein, dem man gerecht werden will.