Rosenheim – Wer sich den Instagram-Account des Rosenheimer Modelabels
„Miryam“ ansieht, der erkennt vielleicht ein Gesicht wieder. Es ist das Gesicht des Models Nicole Poturalski. Seit ihr eine Beziehung mit dem Hollywood-Schauspieler Brad Pitt nachgesagt wird, ziert sie öfter die Seiten verschiedenster Boulevardmedien. In ihrer Arbeit als Model aber ist sie weiterhin aktiv – und unterstützt dabei ein Rosenheimer Label.
„Nico hat für mein erstes Shooting diesen Sommer gemodelt“, sagt Miryam Dischinger. Sie ist die Gründerin und die Leiterin von „Miryam – the Label“, das in Rosenheim sitzt und in der Region produziert. Sie arbeitet inzwischen öfter mit bekannten Models, zum Beispiel von „Victoria’s Secret“, zusammen. „Es ist natürlich für das Publikum attraktiver, wenn Prominente die Kleidung tragen“, sagt Dischinger. Mit Poturalski arbeite sie eng zusammen.
Studium an der Fachhochschule
Dischinger hat „Miryam – the Label“ 2018 gegründet. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Rosenheim begann sie mit Schneiderinnen in der Region zusammenzuarbeiten. „Da ist dann ein Kanal entstanden, wir haben das an Models geschickt und mit Influencern kooperiert. Inzwischen sind wir relativ groß“, sagt Dischinger. Sie habe schon immer etwas mit Mode machen wollen, aber eine Ausbildung an den großen Modeschulen sei zu teuer gewesen. „Ich bin aber so auch zufrieden“, sagt Dischinger.
Dabei legt sie einen besonderen Fokus auf die nachhaltige Produktion ihrer Kleidung. „Wir achten wirklich darauf, dass jedes Detail umweltfreundlich produziert ist. Die Stoffe sind zum Beispiel ohne Chemie und wir verschicken in Graskartonagen.“ Außerdem sei ihr die faire Bezahlung der Schneiderinnen wichtig. Sie produziert sowohl in Traunstein, Neubeuern und der Ukraine. Dischinger designt die Mode und kümmert sich auch sonst um fast alles in ihrem Label. „Nur den Versand macht inzwischen jemand anderes“, sagt Dischinger.
Nachhaltig, aber
nicht „hippiemäßig“
Es gibt viele nachhaltige Modelabels, aber trotzdem glaubt Dischinger, in eine Nische gestoßen zu sein. Die meiste nachhaltige Kleidung sei eher „hippiemäßig“ und altmodisch. „Wir machen Frauenmode, die man auch zur Party oder im Büro anziehen kann“, sagt Dischinger. Schick und nachhaltig – nach der Arbeit nur noch kurz die High Heels anziehen und schon sei man bereit, mit den Freundinnen in die Stadt zu ziehen. „Diese Mode hat mir selbst früher oft gefehlt.“
Um ihre Kleidung weiter zu bewerben, arbeitet Dischinger weiter mit verschiedensten Models zusammen. Auch mit Poturalski, zu deren angeblicher Beziehung sie sich klar nicht äußern will. „Aber wir schreiben auch und sie unterstützt mich. Ich hoffe, dass sie auch in Zukunft für mich modelt.“ Vielleicht bekommt sie mal ein Foto mit Brad Pitt. Kilian Schroeder