Rosenheim – Die Coronakrise hat einiges auf den Kopf gestellt, besonders in der Gastronomie. Auch das Café Katzentempel musste kurzzeitig schließen – obwohl sie erst im Dezember vergangenen Jahres eröffneten. Die Inhaber nutzten die Phase für einige Änderungen, und die betreffen auch die Vierbeiner.
Kurzer Umzug
für die Katzen
Toffee, ein getigerter Britisch-Kurzhaar-Mix-Kater, schmiegt seinen Kopf an Kendra Hau, die zusammen mit ihrem Mann Joey den Rosenheimer Katzentempel betreibt. „Unsere Katzen sind noch mal deutlich zutraulicher geworden.“ Denn durch Corona musste das Ehepaar Hau im März die Türen zu ihrem Café erst mal schließen. Die insgesamt fünf Katzen nahmen sie zu sich nach Hause – eine völlig neue Umgebung für die Katzen, die alle aus dem Tierschutz kamen. „Sie haben uns ganz schön auf Trab gehalten.“ Täglich posteten die Inhaber Fotos von ihnen auf Facebook, aus ihren eigenen vier Wänden.
Große
Unsicherheit
Doch was blieb, war eine große Unsicherheit. Keiner konnte damals sagen, wie lange die Beschränkungen noch anhalten. „Wir haben uns gefragt: Was machen wir jetzt?“ Immerhin lief die Miete weiter. Ohne Einnahmen durch das Café ein erheblicher finanzieller Aufwand, wie Kendra Hau erklärte. Hier kam der Vermieter dem Katzentempel entgegen und erließ im April 50 Prozent der Kosten. „Wir mussten uns aber etwas einfallen lassen.“ Das Franchise Katzentempel, mit Standorten in sechs Städten Deutschlands, startete eine sogenannte Crowdfunding-Kampagne im Internet, bei der Menschen die Cafés durch Spenden finanziell unterstützen konnten. Im Gegenzug gab es einen Gutschein im Wert der Spendenhöhe, dazu T-Shirts und Taschen. Ihren Stammkunden sind die Café-Betreiber sehr dankbar: „Sie haben uns gut über die Zeit hinweggeholfen.“
Zusätzlich beantragte der Rosenheimer Katzentempel noch Finanzhilfe vom Staat. „Wir hatten im Dezember erst aufgemacht, das war wirklich eine bittere Pille“, so Kendra Hau. Noch im Winter hatten sie Warteschlangen vor dem Café, mussten manche Gäste sogar nach Hause schicken.