Drei Stunden für 100 Bürger

von Redaktion

OB berichtet über Schlößlstraße, Leerstände und Neugestaltung des Max-Josefs-Platzes

Rosenheim – 100 Bürger, dreieinhalb Stunden und zahlreiche Themen: Auf der Versammlung für den Stadtbereich Nord im Kultur- und Kongresszentrum haben sich Oberbürgermeister Andreas März (CSU) und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung den Fragen der Rosenheimer gestellt.

Vorerst kein NVZ im Rosenheimer Norden

Oberbürgermeister Andreas März informierte zu Beginn über das geplante Nahversorgungszentrum (NVZ) im Rosenheimer Norden. Bereits vor vier Jahren hatte es einen entsprechenden Beschluss im Stadtrat gegeben, passiert ist seitdem allerdings wenig. „Die Planungen ruhen“, bestätigte März. Der Grund: Das Versorgungszentrum mit Discounter, Vollsortimenter und Drogeriemarkt könne nur dann realisiert werden, wenn der Kreuzungsknoten den zusätzlichen Verkehr, den ein NVZ mit sich bringen wird, bewältigen könne. Dafür müssten zwei Linksabbiegespuren von der Westerndorfer in die Ebersberger Straße gebaut werden. Dies würde eine Aufweitung der Straßen erfordern. Eine Aufweitung wiederum sei nur mit einem zusätzlichen Grunderwerb möglich. Zwar habe es, laut März, Gespräche mit den Grundstückseigentümern gegeben. Dennoch sei es der Stadt nicht gelungen, sich die Flächen zu sichern. März gab auch zu bedenken, dass er nicht wisse, ob das Konzept, das damals angedacht war, „überhaupt noch zukunftsfähig ist“.

Anschließend informierte März über die Situation in der Innenstadt. Die Corona-Krise habe die Gastronomie und den Einzelhandel schwer getroffen, die leer stehenden Flächen seien nach wie vor eine Herausforderung. Aber es gebe auch erfreuliche Nachrichten. Neben einigen Neueröffnungen sei es der Stadt gelungen, den Karstadt-Standort zu sichern. „Das war eine mühsame Angelegenheit“, sagte März, sprach von zahlreichen Gesprächen im Rathaus. Zwar schließt, wie berichtet, Karstadt Sports, laut März bleibt das Sportsortiment den Rosenheimern aber auch weiterhin erhalten. Dort, wo sich im Karstadt-Haupthaus jetzt noch der Lebensmittelmarkt im Untergeschoss befindet, könnten bald Sportartikel verkauft werden.

Und auch für den Max-Josefs-Platz gibt es große Pläne. Wie berichtet, soll die „gute Stube“ Rosenheims barrierefrei gestaltet werden. Ziel sei es, das Pflaster abzuschleifen. Weil eine „Großbaustelle für Gastronomie und Einzelhandel im Moment kontraproduktiv“ wäre, rechnet März mit einem voraussichtlichen Baustart in zwei Jahren. Bereits im kommenden Jahr soll es in der Heilig-Geist-Straße eine Testfläche geben.

Ebenfalls für viel Gesprächsstoff und zahlreiche Anfragen sorgte die Schließung des Edeka-Marktes in der Austraße. Die Anwohner sammelten 1400 Unterschriften, forderten eine Lösung für die Zukunft. März will sicherstellen, dass die Menschen in der Erlenau auch weiterhin eine „wohnortnahe Versorgung“ haben. Es habe bereits Gespräche mit Investoren gegeben. Zwar könne er noch nicht mehr verraten, aber es gebe Grund „vorsichtig optimistisch“ zu sein.

Egarten: Bessere Verkehrssicherheit

Für große Aufregung hatte in den vergangenen Monaten auch die geplante Sanierung der Schlößlstraße im Stadtteil Westerndorf St. Peter gesorgt. Hier soll die Straße, wie berichtet, nicht nur saniert, sondern auch ausgebaut werden. Unter anderem, weil es in der Schlößlstraße keine Gehwege gibt. Ein Ausbau ist aber nur dann möglich, wenn die Grundstückseigentümer Flächen an die Stadt abtreten. „Es ist unser erklärtes Ziel, die Eingriffe in das Privateigentum so gering wie möglich zu halten“, versprach März. Niemand müsse Angst haben, „dass er seinen Garten verliert“.

Ebenfalls Thema in der Versammlung für den Stadtbereich Nord war die Grund- und Mittelschule Westerndorf St. Peter. Geplant ist laut Stadtverwaltung der Neubau eines Kinderhauses für Kindergarten- und Hortkinder. Hier soll auch die Verpflegung der Schulkinder sowie die Mittagsbetreuung untergebracht werden. März rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2024.

Die Anwohner wünschten sich zudem, dass die Verkehrssicherheit in Westerndorf St. Peter und im Egarten verbessert wird. März versprach, sich der Sache anzunehmen.

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