Alles ist möglich – nur keine Langeweile

von Redaktion

Tanzlehrer Christian Anetsberger will mit „Open Floor“ einen Rosenheimer Treffpunkt für Kreativität schaffen

Rosenheim – „Im Prinzip ist es völlig egal, wer du bist, was du machst, ob du ein Tanzprofi oder ein Neuling bist. Hauptsache du bewegst dich, lernst neue Sachen kennen und hast Spaß dabei.“ Unter diesem Motto startet der Tanzlehrer und Sozialpädagoge Christian Anetsberger sein kostenloses Programm für jedermann. Es nennt sich „Open Floor“. Dazu lädt er alle Interessenten ab heute um 18.30 Uhr jeden Mittwoch ins Huber-Seiler-Haus nach Rosenheim ein, um circa zwei Stunden lang Tanzstile aus der ganzen Welt kennenzulernen und sich mit anderen Tanzbegeisterten zu treffen.

Seine große Leidenschaft ist dabei der „Urban Dance Style“. Eine Mischform, die von Breakdance über Hip- Hop bis zum Freestyle viele Möglichkeiten bietet, seinen ganz eigenen freien Stil zu finden. Genau diese Freiheit ist es auch, die der in Fachkreisen „High-Knee“ genannte Tänzer mit seinem neuen Angebot in der Rosenheimer Innenstadt weitergeben will. „Es geht mir nicht darum, mich vorne hinzustellen und alle machen das nach, was ich ihnen vorgebe. Ich möchte einen Platz schaffen, an dem man sich austauscht und wo jeder seine Kreativität ausleben kann.“

Ein wenig beschränkt wird diese Kreativität durch das aktuelle Hygienekonzept, das im Huber-Seiler-Haus extra für Künstler entwickelt wurde. Gerade am Anfang rechnet der 47-jährige Leiter allerdings nicht mit so vielen Leuten, als dass der Mindestabstand ein Problem werden sollte.

Im Vergleich zum Partnertanz bietet das Angebot auch unter dem Corona-Aspekt gewisse Freiheiten. „Da sich jeder selbst bewegen kann und nicht direkt auf einen Partner angewiesen ist, können wir die Abstandsregeln sicher einfacher einhalten. Ich kann allerdings auch verstehen, wenn sich erst einmal ein paar Leute davon abschrecken lassen.“

Begeisterung
im Kulturamt

Dabei kommt der „Open Floor“ für das Kulturamt Rosenheim gerade während der aktuell schwierigen Corona-Situation genau zu rechten Zeit. Denn das Verlangen nach Kultur ist laut dem zuständigen Referenten Wolfgang Hauck so groß wie selten: „So ein offenes Format ist überragend. Es freut mich sehr, dass Christian Anetsberger es geschafft hat, so einen kulturellen Austausch anzubieten, bei dem wirklich jeder mitmachen kann.“ Gerade als zertifizierter Tanzlehrer sei er demnach genau der Richtige für das neue ungewöhnliche Angebot.

Dass diese ungewöhnliche Art des Tanzens aber auch funktionieren kann, hat der Sozialpädagoge bereits selbst erlebt. Denn durch den Austausch von verschiedenen Bewegungsformen, ist er selbst vor über 20 Jahren zum Tanzen gekommen. „Ich hab damals auch erst mal versucht, das zu machen, was ich von anderen Leuten gesehen habe. Dadurch habe ich viele Kontakte geknüpft und war im ständigen Flow mit anderen Hip-Hop-Begeisterten.“

Genau diesen Austausch möchte er jetzt auch in Rosenheim etablieren. Es gehe darum, dass „nicht jeder sein Ding“ macht, sondern eine gemeinsame Kultur entsteht, egal wie viele am Anfang mitmachen wollen. Wenn also erst einmal wenig los ist? „Dann bin ich das schon gewohnt. Für sowas braucht man einen langen Atem. Selbst wenn ich in der derzeitigen Lage am Anfang alleine dastehe. Ich werde das auf jeden Fall erst einmal ein halbes Jahr anbieten und dann schauen wir weiter.“

Korbinian Sautter

Stichwort „Open Floor“

Wann: Jeden Mittwoch um 18.30 Uhr

Wo: Huber-Seiler-Haus, Kaiserstraße 3, 83022 Rosenheim (Erster Stock)

Dauer: Zwei Stunden

Preis: Kostenlos (freiwillige Spende)

Trainer: Christian Anetsberger (high-knee@gmx.com)