Rosenheim – Mit ihrer Neuinterpretation „Das letzte Ma(h)l“, angelehnt an das Werk des Künstlers Leonardo da Vincis Abbildung, ist das Gastronomenehepaar Eric und Georgia Brodka vom Restaurant „Zum Augustiner Rosenheim“ auf reichlich Gegenwind gestoßen.
Das zeigen auch die Kommentare unter dem OVBFacebook-Post: „Das letzte Abendmahl ist für Christen kein Grund für Gaudi“, schreibt etwa ein Nutzer erzürnt. Ein anderer findet: „Eine deplatzierte Aktion. Und es reicht jetzt mit der täglichen Jammerei der Wirte.“ Wiederum andere stören sich an dem fehlenden Mindestabstand auf dem Foto, das die Wirte gemeinsam mit ihrem Personal ablichtet. Eine Umfrage der OVB-Heimatzeitungen auf OVB-online zeigt, dass 27 Prozent der User, die sich an der Abstimmung beteiligt hatten, die Aktion für „geschmacklos“ halten. Dafür sind 68 Prozent auf Seite der Wirte. Die restlichen Nutzer gaben an, zu der Aktion keine Meinung zu haben.
Eigentlich wollten Eric und Georgia Brodka nach eigenen Angaben nur auf ihre schwierige Situation aufmerksam machen. Man dürfe nicht vergessen, dass die Gastronomie in der Corona-Krise vielleicht sogar das am meisten gebeutelte Werk ist, so Eric Brodka. Alle Gastronomen hätten seit März ein mehr als gut funktionierendes Hygienekonzept. Doch: Alles umsonst durch den erneuten „Lockdown light“.
Aufnahme ist
früher entstanden
Solch eine Resonanz wie nun im Netz habe er nicht erwartet, „in keinster Weise“. Er und seine Frau möchten sich nicht an dieser religiösen Diskussion beteiligen. „Wir haben das Bild von Leonardo da Vinci nachgestellt, ohne glaubenstechnischen Hintergrund.“ Sie seien nicht die Ersten gewesen, die sein Werk neuinterpretiert hätten, so gebe es das Motiv auch mit Hollywoodstars wie Marilyn Monroe und Charlie Chaplin. Außerdem sei die Aufnahme bereits vor längerer Zeit entstanden – „als wir noch zusammensitzen durften.“
Anna Hausmann