Rosenheim – 2017 gab die Firma „IT Traeger“ in Rosenheim einem Schüler mit Hauptschulabschluss, Johannes Höhensteiger aus Großkarolinenfeld, die Chance auf eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Eine mutige Entscheidung des Firmenchefs Michael Träger. Mit Unterstützung eines ehrenamtlichen Paten, der Arbeitsagentur und des Jugendhilfeträgers „Junge Arbeit Rosenheim“ wurde das große Engagement des Azubis zur Erfolgsgeschichte. Johannes wollte schon immer in die Computerbranche, doch die schulischen Anforderungen sind hoch, ohne Quali kaum zu schaffen. Doch der Jugendliche ließ sich nicht von seinem Berufswunsch abbringen. Er absolvierte Praktika in den Ferien und suchte sich Hilfe. Über das landkreisweite Patenprojekt „Jugend in Arbeit“ fand Johannes seinen Paten Werner Staiger, der ihn seit 2017 unterstützte und ihm als Mentor zur Seite stand. „Johannes‘ Fleiß, seine Motivation und seine positive Einstellung haben mich beeindruckt. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden und nie gestritten“, sagt Staiger, der schon viele Schüler begleitet hat.
Freitags und samstags sowie zusätzlich vor Schulaufgaben und Prüfungen lernten beide zusammen. „In der Berufsschule war es schwer für ihn, da saß er mit Abiturienten und Realschülern – ihm fehlte Englisch und mir das Fachwissen,“ berichtet Staiger. Also lernten beide, um es allen Zweiflern zu beweisen.
Das erste Ausbildungsjahr war eine Hängepartie. Doch durch die Zusammenarbeit sowie die Förderung durch die Agentur für Arbeit und die „Junge Arbeit Rosenheim“ ging es stetig bergauf. Alles sei perfekt auf ihn zugeschnitten gewesen. „Meinen Paten Werner schätze ich sehr.
Er hat von Grund auf alles mitgelernt“, schildert Johannes. Auch Chef Träger glaubte stets an seinen Azubi und wurde belohnt: Johannes übertraf alle Erwartungen. Als einer der jüngsten Absolventen erreichte er fast eine Zwei in der Gesamtnote seines Abschlussdiploms.
Johannes wurde übernommen und absolviert im nächsten Jahr die Weiterbildung zum Ausbilder. Firmenchef Täger, Johannes und Pate Staiger sind sich einig: Die vergangenen Jahre waren trotz aller Schwierigkeiten für alle Beteiligten eine „Win-Win-Situation“.