Kommt zur Corona-Pandemie noch eine Rattenplage?

von Redaktion

To-Go-Verpackungen sorgen weiterhin für viel Abfall in Rosenheim – Bürger zeigen sich besorgt

Rosenheim – Plastik und Pappe stapeln sich in den Mülleimern der Rosenheimer Innenstadt. Durch die To-Go-Verpackungen der Gastronomie entsteht mehr Abfall als gewöhnlich (wir berichteten). In Kombination mit den Angeboten der vereinzelt zugelassenen Christkindlmarktstände quellen die Mülleimer gerade auf den Hauptplätzen über. Der Rosenheimer Baubetriebshof kennt die Problematik, will allerdings erst einmal abwarten.

„Die besondere Müllsituation in der Zeit, in der normalerweise der Christkindlmarkt stattfindet, ist uns bekannt. Allerdings ist die Situation durch die Angebote zum Mitnehmen nicht mit den Vorjahren vergleichbar“, berichtet der Geschäftsführer des städtischen Baubetriebshofes, Werner Oekler. Das größte Problem sieht er vor allem in den Pappkartons, beispielsweise von Pizzerien. Diese seien mengenmäßig ein Problem und verstopfen zudem sehr schnell die Einwerföffnungen.

Die Folge sind überfüllte Mülleimer, die Rosenheimer Bürgern wie Eberhard Scholz Sorgen bereiten. Er fürchtet, dass das Image der Stadt bleibenden Schaden nehmen kann. „Wenn das so weiter- geht, haben wir zusätzlich zur Corona-Pandemie auch noch eine Rattenplage“, schimpft der Rosenheimer. Damit es so weit nicht kommt, hat der Baubetriebshof bereits die Entleerungsmaßnahmen erhöht. Wie bereits zum ersten Lockdown wird seit November unter der Woche zweimal täglich geleert. Außerdem wird mit dem Tiefbauamt die Aufstellung zusätzlicher Abfalleimer an den zentralen Plätzen der Rosenheimer Innenstadt geprüft.

Durch die weiteren Corona-Verschärfungen der Bayerischen Staatsregierung geht die Stadt allerdings davon aus, dass sich das Problem mehr oder weniger von selbst lösen wird. „Da der Verkauf von Lebensmitteln sowieso eingeschränkt wurde, muss man die Entwicklung erst einmal beobachten“, berichtet Pressesprecher Christian Schwalm. Er rechnet damit, dass sich die Ausflüge in die Innenstadt reduzieren werden, da es dazu einen „triftigen Grund“ braucht.

Beim städtischen Baubetriebshof will man daher abwarten und die Lage in den kommenden Tagen noch einmal neu bewerten. Bis dahin werden keine neuen Mülleimer aufgestellt, die vermehrten Leerungen sollen aber beibehalten werden.Korbinian Sautter

Artikel 11 von 11