Rosenheim – Wo seit Mitte des 19. Jahrhunderts Kapuziner und Klarissen-Kapuzinerinnen lebten, werden in naher Zukunft Studierende wohnen: Das ehemalige Kloster St. Sebastian in Rosenheim wird nun als Studentenwohnheim genutzt.
Gesamtkosten
von 7,8 Millionen Euro
Der Freistaat Bayern unterstützt die Erzdiözese München und Freising beim Umbau und Neubau von insgesamt 60 Wohnplätzen für Studierende. „Studieren in Bayern ist beliebt, allein in den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Studierenden um mehr als 40 Prozent gestiegen. Mit der anhaltend hohen Zahl wächst auch der Druck auf den Rosenheimer Wohnungsmarkt. Mit der Förderung von bezahlbarem Wohnraum unterstützen wir die Studierenden deshalb bei der Wohnungssuche auf dem angespannten Mietmarkt“, sagt Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer.
Im Wintersemester 2020/2021 sind mehr als 6000 Studierende an der Technischen Hochschule Rosenheim eingeschrieben. Als eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen Südostbayerns verbindet die Technische Hochschule Rosenheim ein vielseitiges und innovatives Profil mit gewachsenen regionalen Wurzeln und internationalem Renommee. Mit dem Umbau des ehemaligen Kapuzinerklosters und dem Neubau für zusammen rund 7,8 Millionen Euro, von denen der Freistaat 1,9 Millionen Euro übernehmen wird, will die Erzdiözese München und Freising das Kloster einer neuen Nutzung zuführen. Zusammen mit dem Freistaat Bayern soll bezahlbarer Wohnraum für bedürftige Studierende geschaffen und ein Beitrag zur Entspannung am Rosenheimer Wohnungsmarkt geleistet werden.
Im ehemaligen Kloster sollen die bestehende Zimmerstruktur und die großzügigen Gemeinschaftsflächen bestehen bleiben. Das ehemalige Kloster St. Sebastian in Rosenheim soll als eines der kirchlichen Pionierprojekte für eine nachhaltige, ökologische Bauweise dienen. Der angrenzende Neubau soll beispielsweise in Massivholzbauweise errichtet werden. Darüber hinaus soll der CO2-Fußabdruck der Lieferkette durch Verwendung von regionalem Holz minimiert werden.
„Bezahlbarer Wohnraum für Studierende ist mir ein großes Anliegen“, so die Ministerin. Der Freistaat unterstützt die Schaffung und den Erhalt von Wohnplätzen für Studierende deshalb mit einem eigenen Förderprogramm.
Allein in den Jahren 2017 bis 2019 wurde so zum Neubau und zum Erhalt von fast 3800 Wohnheimplätzen in ganz Bayern beigetragen. Im Jahr 2021 stehen rund 38 Millionen Euro an Fördermitteln für Wohnheimplätze und Wohnungen für Studierende zur Verfügung, die im Bedarfsfall auch noch weiter aufgestockt werden können. Die ehemaligen Zellen in studentisches Wohnen umzuwandeln, liege auf der Hand, da sowohl eine Großküche als auch ein Speisesaal bereits vorhanden sind.
Laut Bugl ein wegweisendes Projekt
„Das studentische Wohnprojekt der Erzdiözese München und Freising zur Errichtung von Wohnplätzen für Studierende der Technischen Hochschule im ehemaligen Kloster St. Sebastian ist wegweisend“, sagt der städtische Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl. Das Projekt werde einen „beachtlichen Beitrag zur Verbesserung der Wohnversorgung im studentischen Bereich leisten“. Dass der Freistaat hierfür fast ein Viertel der Umbaukosten übernimmt, sei erfreulich. Denn aufgrund immer strengerer baurechtlicher Normen und Vorschriften seien die Herstellungskosten für Wohnraum in den vergangenen Jahren erheblich angestiegen. „Es ist fraglich, ob unter diesen Rahmenbedingungen ein solches Projekt ohne eine derart hohe staatliche Förderung überhaupt wirtschaftlich zu realisieren gewesen wäre“, sagt Thomas Bugl.