Rosenheim – Lisa (17), Schülerin der Privaten Wirtschaftsschule Dr. Kalscheuer, findet den digitalen Unterricht eigentlich ganz gut: „Es trauen sich mehr Schüler, sich zu melden. Außerdem wird das selbstständige Arbeiten gefördert.“ Ihre Mitschülerin Cecile aus der Abschlussklasse 11z ergänzt: „Ich gewinne jetzt mehr Zeit, da der weite Schulweg wegfällt. Dadurch hab ich weniger Stress.“ Dennoch sei es schade, dass man seine Klassenkameraden nicht mehr sehen könne. Seit dem Lockdown im Dezember wird der Unterricht an der Schule komplett nach Stundenplan abgehalten. Somit entfällt nach Angaben der Einrichtung keine einzige Unterrichtsstunde, selbst die Förderangebote und Wahlfächer finden statt. Schulleiterin Gabriele Leihkamm ist stolz auf das Engagement der Kollegen. Noch nie hätten Schüler und Lehrer so viel mit digitalen Medien gearbeitet. Von Videokonferenzen über Gruppenarbeit bis hin zu Quizformen würden sämtliche Möglichkeiten ausgenutzt: „Die Schüler arbeiten aktiv und erstaunlich konzentriert mit.“ Dank der guten Vorbereitung klappe die Technik fast immer reibungslos.
Um sich vom digitalen Unterricht zu erholen, werden von der Schule ebenso Phasen körperlicher Aktivität eingebaut. Niemand könne nämlich stundenlang vor dem PC oder Laptop sitzen, erklärt die Schulleiterin. So würden die Schüler etwa im sozialen Lernen an der frischen Luft Schneemänner bauen, von denen sie Fotos machen, die sie dann über eine Internetplattform in der Gruppe austauschen und kommentieren. Eine andere Gruppe baute zu Hause Modellautos aus Papier. Das gelungenste Ergebnis stellten die Jugendlichen dann im virtuellen Plenum vor.
Ein Ersatz könne der digitale Unterricht zum Präsenzunterricht laut Leihkamm aber nicht sein, fehle doch die Nähe. Auch die Schüler sind sich einig: Am schönsten wird es sein, wenn hoffentlich bald wieder alle im Klassenzimmer versammelt sind. fü