Parkgebühren und Tempolimits

von Redaktion

Verkehrsausschuss beschließt neue Regeln für die Umgebung der Happinger Seen

Rosenheim – Volle Parkplätze und rundherum zugeparkte Fahrbahnen. So zumindest beschreibt die Verwaltung der Stadt Rosenheim die Situation rund um das Gebiet um die Happinger Seen. Im September vergangenen Jahres forderten die Grünen in einem Antrag, das Naherholungsgebiet verkehrstechnisch zu entlasten. Erste Ideen für ein solches Konzept legte die Verwaltung zur jüngsten Sitzung des Vehrkehrsausschusses vor.

Demnach will die Stadt das vorhandene Straßennetz neu konzipieren. Die Zufahrt zum Happigerausee wie auch zum Floriansee soll künftig nur noch über die Happingeraustraße und den Straßenzug Seestraße, Innaustraße erfolgen. Zudem plant die Verwaltung, die Austraße auszubauen und um einen Gehweg zu erweitern.

Stadt prüft die
Umwidmung
von Straßen

Bei der Moosbach- und Eichfeldstraße will die Stadt prüfen lassen, ob diese in Teilen zu Geh- und Radwegen umgewidmet werden können. Hierfür will sie Hindernisse installieren, um die Fahrzeuge umzuleken, möglicherweise Poller. Andere Abschnitte sollen als Fahrradstraße ausgewiesen werden. Hier dürfen nur noch Anlieger mit ihren Autos vorfahren.

Um die Parksituation rund um die Seenlandschaft zu entspannen, soll entlang der Zubringerstraßen künftig ein Halteverbot gelten. Ebenso sollen die städtischen Parkplätze an den Seen gebührenpflichtig werden. Die Abgabe soll sozialverträglich sein zugleich die Leute aber möglichst davon abhalten mit dem eigenen Auto zu den Seen zu fahren.

Der Ausschuss konnte sich bereits auf einen  Betrag  einigen: Zwei Euro sind künftig pro Tag für einen Stellplatz zu berappen. Statt mit dem Auto sollen Besucher möglichst mit dem Fahrrad vorfahren.

Dabei wollte die Verwaltung zunächst auf die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) verzichten. Über „mehrere Generationen“ sei die Bevölkerung vom ÖPNV entwöhnt worden, begründet die Verwaltung diese Entscheidung. Zunächst müsse wieder ein Grundangebot entstehen, das alltägliche Mobilität ermögliche. Das erntete zumindest vonseiten der Grünen Kritik: „Man sollte die Leute bewusst und sanft wieder zum ÖNPV zurückführen“, forderte deren Fraktionschef Franz Opperer und verwies auf den Einsatz von „Badebussen“ zumindest während der Saison. Zumal die Grüne Daniela Dickhoff ebenso ins Spiel brachte, das Parken in der Umgebung der Seen generell nicht länger zu ermöglichen. Mit der Frage soll sich nun die Rosenheimer Verkehrsgesellschaft auseinandersetzen.

Einig waren sich die Ausschussmitglieder, dass die Anwohner der Rosenheimer Stadtteile Happing und Kastenau in die Planungen miteinbezogen werden sollen. Entsprechend gab der Ausschuss das Erschließungskonzept zur Beteiligung frei, um das Konzept den Anwohnern zur Diskussion vorlegen zu können. Während dieses erst in absehbarer Zeit in konkrete Formen fließen soll, sieht die Stadt zumindest bei zwei Dingen schnellen Handlungsbedarf. Zum einen plane die Deutsche Bahn, ihre schienengleichen Bahnübergänge zu entfernen. Künftig soll der Straßenverkehr die Gleise über Brücken oder Unterführungen passieren können. Hier wolle die Stadt mit entsprechenden Vorschlägen Einfluss auf die Vorhaben der Bahn nehmen.

Nicht alle Wege
verlaufen über städtische Flächen

Ebenso endeten bestehende Veränderungssperren für die Austraße, die Moosbach- sowie die Eichfeldstraße Veränderungssperren zum Ende des Jahres. Da nicht alle Wegeverbindungen zum See über städtische Flächen verliefen, brauche es bis dahin ein neues Bauleitverfahren, um die Sperren zu verlängern.

Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März (CSU) lag sehr daran, während der Sitzung zu betonen, dass noch nichts in Stein gemeißelt sei. „Es braucht keiner Angst zu haben, dass morgen neue Straßen vor seiner Terrasse gebaut werden oder der Verkehr künftig an seinem Haus vorbeifährt“, beschwichtigte er. Einigen konnten sich die Ausschussmitglieder einstimmig bereits auf neue Geschwindigkeitsbegrenzungen. So soll entlang der Moosbachstraße künftig ein Tempolimit von 30 km/h gelten, auf außerörtlichen Straßen des Gebiets sind dann nur noch 50 km/h erlaubt.

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