Rosenheim – Jellina Tran singt gerne. Und sie singt gut. So gut, dass die elfjährige Rosenheimerin sogar extra nach Berlin gefahren ist, um dort zu singen – denn sie tritt in den „Blind Auditions“ der Sat1-Castingshow „The Voice Kids“ auf. Heute Abend läuft die erste Folge, in der sich für Jellina entscheidet, ob sie in die nächste Runde kommt. Über ein junges Mädchen, ihre Aufregung und eine Familie, die hinter ihr steht.
Volles Programm mit
Kinderchor und Ballett
„Ich fühle mich frei beim Singen“, sagt Jellina, die die sechste Klasse am Ignaz-Günther-Gymnasium besucht. Schon mit zwei Jahren hätte sie damit angefangen, vor allem mit Liedern aus Disneyfilmen. Ihre ganze Familie sei sehr musikalisch. Sie selbst singt im Kinderchor in der Kirche und tanzt Ballett.
Eines Abends hat sie mit ihrer Familie „The Voice Kids“ im Fernsehen gesehen – und den Aufruf, dass das Format Talente für die nächste Staffel sucht. „Ich habe dann meinen Vater gefragt, ob ich mitmachen könnte. Aber er hat gesagt, dass wir noch ein Jahr warten sollten“, sagt die Elfjährige.
Dann war es so weit: Jellinas Vater meldete sie wie versprochen für den Wettbewerb an. Nach dem Scouting stand eines Tages Moderator Thore Schölermann im Garten der Familie Tran in Rosenheim. Im Gepäck: Die Einladung zu den „Blind Auditions“. Jellinas Geschwister und ihre Eltern wussten schon Bescheid – nur Jellina selbst hatte noch keine Ahnung, dass sie nach Berlin fahren würde. „Ich war total überrascht“, sagt Jellina.
Die „Blind Auditions“ sind die erste Runde der Castingshow „The Voice Kids“. Darin singen die Kandidaten vor der Jury, die aber mit dem Rücken zu ihnen sitzt. Erst wenn sich einer der Coaches in der Jury für den Kandidaten entscheidet, dreht sich der Stuhl. Die Coaches nehmen den Kandidaten dann in ihr Team auf. In dieser Staffel besteht die Jury aus Alvaro Soler, Stefanie Kloß von der Band „Silbermond“, Michi Beck und Smudo von den „Fantastischen Vier“ und dem Popsänger Wincent Weiss.
Jellina Tran singt in den „Blind Auditions“ den Song „In meiner Welt“ aus dem Film „Aladin“. Ein Lied, das der Schülerin gut gefällt. „Es geht darin um eine freie Welt. Man kann machen, was man will.“ Ein wenig Freiheit im Corona-Lockdown, das hat ihr auch die Fahrt nach Berlin gegeben, wo die „Blind Auditions“ schon vorab aufgezeichnet wurden. Auch sie ist vom Online-Unterricht genervt.
Als es dann in Berlin so weit war, war Jellina ziemlich aufgeregt. „Ich dachte, ich vergesse den Text. Aber als ich angefangen habe zu singen, habe ich den Rest ausgeblendet“, sagt sie.
Auch in ihrer Klasse hat sich inzwischen rumgesprochen, dass Jellina bald im Fernsehen auftreten wird. „Alle wollen wissen, ob ich weiterkomme. Aber ich darf es noch nicht verraten“, sagt Jellina. Teilweise verpasste sie wegen der Show den Unterricht. Aber die Schulhefte kamen auch auf die Fahrt in das Studio mit, sie versucht, den Stoff nachzuholen. „Außerdem konnte ich ja dann Homeschooling machen.“
Unterstützung bekommt Jellina nicht nur aus ihrer Klasse. Vor allem zu Hause steht ihre Familie hinter ihr. Zum Beispiel ihre Schwester Melissa Tran. Die 18-Jährige singt ebenfalls und hat mit ihrer Schwester vor der Show geübt, an welchen Stellen im Lied sie am besten atmet. Schon als Jellina klein war, hat sie oft mit ihrer Schwester mitgesungen. Und Melissa ist überzeugt, dass die Elfjährige bei „The Voice Kids“ weit kommen kann. „Jellina ist so talentiert, das sollte gezeigt werden“, sagt die ältere Schwester. „Ich bin so stolz auf sie.“
Sie hilft ihrer Schwester nicht nur beim Singen, sondern auch bei ihrem Instagram-Kanal. Auch ihr Bruder Julian fiebert mit: „Ich glaube, ich war bei der Aufzeichnung aufgeregter als sie“, sagt der 17-Jährige. Der Kandidatin ist wichtig, dass ihre Familie die ganze Zeit dabei war. „Das hat mir geholfen“, sagt Jellina.
Erfahrungen
machen, Spaß haben
Ob sich mindestens ein Jury-Mitglied für Jellina umdreht, darf sie noch nicht verraten. Der Erfolg sei gar nicht unbedingt das, was sie in der Show erreichen will: „Ich will neue Erfahrungen machen, mein Können zeigen und Spaß haben. Und dabei hoffe ich auf den Erfolg.“ Denn ihr ganz großer Traum ist es, als Sängerin berühmt zu werden.
Ihre Schwester Melissa ist sich sicher, dass sie das kann: „Ich hoffe, dass sie nie aufhört zu singen. Jellina hat Star-Potenzial.“ Wenn das mal keine guten Voraussetzungen für die Show heute Abend sind.