Rosenheim – Die Rosenheimer Grünen wünschen sich einen höheren Schutzstatus für das Landschaftsschutzgebiet Mangfall – gerade im Blick auf Proteste, die nach den jüngsten Eschenrodungen dort entstanden (wir berichteten). In seiner jüngsten Sitzung hat der Rosenheimer Umweltausschuss nun der Verwaltung einen Prüfauftrag erteilt, der zumindest für Teile der mehr Schonung bieten soll.
Auf Vorschlag der Grünen-Stadträtin Regina Georg soll das Rathaus ausloten, inwiefern Lehrwald ausgewiesen werden könnten. „Und wenn das nur 100 Quadratmeter sind“, sagte Georg.
Schilder sollen Waldspaziergänger informieren, welche Prozesse in diesen Naturwaldflächen ablaufen und die Besucher ebenso dazu anhalten, diese Flächen nicht zu betreten. Für ein solches Vorhaben ließen sich gleichsam Fördermittel akquirieren. Georg sah ihren Vorschlag als Kompromiss zur ursprünglichen Forderung der Grünen, Teile der Flächen im Landschaftsschutzgebiet Mangfall als Naturwald zu deklarieren, aus dem keine Bäume entnommen werden dürften, zumindest nicht aus wirtschaftlichen Erwägungen. Jedoch kann die Stadt nicht allein über ein solches Vorhaben entscheiden, ein Teil der Fläche ist Staatswald und unterliegt damit der Verwaltung der hiesigen Staatsforsten.
Im Februar kam Kritik im Blick auf Eschenfällungen entlang der Mangfall auf Die Vermutung: Neben den erkrankten Eschen seien auch gesunde Bäume gefällt worden. Vor allem die Fällungen im Inneren des Waldes sorgten bei Vertretern des Bunds für Naturschutz für Spekulationen. „Das massive Vorgehen passt vielleicht zu einem Wirtschaftsforst, aber nicht zu einem Landschaftsschutzgebiet“, sagte seinerzeit dessen Vertreter Steffen Storandt. Auch zur jüngsten Sitzung des Umweltausschusses kam der Verdacht auf, jenseits der erkrankten Eschen seien bewusst auch gesunde Bäume gefällt worden.
Diesen Vorwürfen entgegnete die Verwaltung, dass erkrankte Bäume mitunter schwer von nicht befallenen zu unterscheiden seien. Auch das Vorgehen der Staatsforsten mit schwerem Gerät, sogenannten Havestern, begründete das Umweltamt: Die Holzernter kämen zum Einsatz, um die beteiligten Arbeiter möglichst effektiv vor Unfällen zu schützen. Jens Kirschner