Begeistert von sozialem Engagement

von Redaktion

Neue Geschäftsführer bringen frischen Wind in die Rosenheimer Nachbarschaftshilfe

Rosenheim –Schnell und unbürokratisch helfen, wo Menschen in Not sind. Das ist das Ziel der Nachbarschaftshilfe Rosenheim. Seit Januar kümmern sich Barbara Baur und Peter Moser um die Umsetzung dieser Aufgabe. Baur ist die neue Geschäftsführerin der gemeinnützigen Kita GmbH, Moser der neue Geschäftsführer des eingetragenen Vereins. Aus diesen Einrichtungen setzt sich die Nachbarschaftshilfe zusammen. Die beiden haben viel vor.

Zugänglich für
alle Bürger

Einen Familienstützpunkt plant Baur in Zusammenarbeit mit der Stadt momentan. Dort können sich Eltern in pädagogischen Fragen beraten lassen. Ein ähnliches Projekt gibt es mit „ZeitRaum“ bereits für Eltern, deren Kinder die Einrichtungen der Kita GmbH besuchen. Der neue Familienstützpunkt soll jedoch für alle Rosenheimer zugänglich sein. „Damit gehen wir noch einen Schritt weiter“, sagt die Geschäftsführerin. Themen, bei denen Eltern Hilfe brauchen, seien ganz unterschiedlich: Was ist eine gesunde Brotzeit? Was kann ich mit meinem Kind während der Pandemie unternehmen? Von solchen Freizeitthemen bis hin zu ernsten Problemen wie Wohnungsnot, finanzielle Sorgen oder Gewalt in der Familie, sollen Eltern in dem Familienstützpunkt besprechen können.

Mit der Beratung von Eltern hat Baur viel Erfahrung, seit 26 Jahren leitet sie den Kinderhort Jonathan. Über die Beförderung habe sie sich gefreut, weil sie schon so lange dabei sei. Als Geschäftsführerin ist sie nun zusätzlich für die Kinderkrippe Gärtnerstraße und das Kinderhaus Aising verantwortlich. Die 52-Jährige kümmert sich um Personalfragen, Wirtschaftsplan und die Zusammenarbeit mit Eltern. „Ich bin es gewohnt zu führen“, sagt die Geschäftsführerin selbstbewusst. Ihre Familie hatte ein Unternehmen, bereits dort habe sie gelernt, sich zu präsentieren und etwas zu sagen: „Man traut sich.“ Trotz der neuen Führungsposition ist Baur der Kontakt zu den Kindern am wichtigsten, dann wisse sie was los ist. „Wenn man zu mir ins Büro kommt, kann es sein, dass ein Kind unter dem Schreibtisch sitzt“,erzählt Baur.

Beate Hoyer-Radkte war die vorherige Geschäftsführerin der beiden gemeinnützigen Organisationen, Erste Vorsitzende ist sie weiterhin. „Ich habe die Leitung mit einem wunderbaren und guten Gefühl übergeben.“ Baur und Moser seien ihre Wunschkandidaten gewesen, wegen ihrer Fachkompetenz und weil sie soziales Engagement leben würden.

Peter Moser ist seit über 35 Jahren Pflegekraft, er war Heimleiter in Bad Reichenhall bevor er zur Nachbarschaftshilfe kam. Seit neun Jahren sei er dabei und „fest verwurzelt“. Deshalb freue er sich über die neue Stelle. „Die Nachbarschaftshilfe ist ein traumhafter Verein mit einer super Tradition“, sagt Moser. Die Organisation habe ein Alleinstellungsmerkmal, was die Arbeit besonders mache. Der Vorstand sei bereit ein Risiko einzugehen, das beste Beispiel seien die Demenz-Wohngemeinschaften. „Es war nicht klar, ob das wirtschaftlich tragfähig ist“, meint der Geschäftsführer. Nun gibt es zwei Wohngemeinschaften für Demenzkranke mit jeweils acht Bewohnern. Sie werden 24 Stunden am Tag betreut. „Das macht Spaß“, sagt Moser über die Innovation und das Interesse für besondere Projekte.

Klienten mit
Corona überfordert

Im Moment ist die Nachbarschaftshilfe jedoch mit der Kontrolle der Pandemie beschäftigt. Die Einschleppung des Coronavirus zu vermeiden, sei das beherrschende Thema. „Wir sind im Überwinterungsmodus“, meint Moser. Die Klienten seien überfordert mit den Kontaktbeschränkungen, der Vereinbarung von Impfterminen oder der Beantragung von höheren Pflegegraden. Deshalb wurde eine neue Stelle geschaffen, bei der den Menschen geholfen wird. Die Nachbarschaftshilfe bietet auch häusliche Betreuung und Haushaltshilfe. „Der Bedarf ist riesig“, sagt Moser. Obwohl der Verein schon rund 38 Mitarbeiter nur für die Haushaltshilfe habe, werde derzeit jemand mit einer hauswirtschaftlichen Qualifikation in Teilzeit gesucht. Paula L. Trautmann

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