Solidarität mit Israel und den jüdischen Mitbürgern zeigen

von Redaktion

„Kirche im Aicherpark“ und evangelisch-freikirchliche Gemeinde in Rosenheim veranstalten Kundgebung im Mangfallpark Süd

In israelische Flaggen hüllten sich einige Teilnehmer.

Rosenheim – Zwischen 80 und 100 Leute kamen am Samstag im Mangfallpark Süd zu einer Kundgebung für Israel und gegen Antisemitismus zusammen. Eingeladen hatten die „Kirche im Aicherpark“ und die evangelisch-freikirchliche Gemeinde Rosenheim. Mit ihrer Kundgebung wollten die Veranstalter ein Zeichen setzen gegen die zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland, die sich durch den jüngsten Konflikt zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel in Protesten gegen den Staat in Nahost wieder manifestiert – meist unter dem Deckmantel der Kritik am Staat Israel. „Aufgrund der aktuellen Ereignisse ist es uns ein dringendes Bedürfnis und eine Ehre, unsere Solidarität mit Israel und unseren jüdischen Mitbürgern ganz praktisch auszudrücken“, sagte einer der Organisatoren der Kundgebung, Max Schmid, über die Veranstaltung. Dabei prangerte er insbesondere Angriffe auf Deutsche jüdischen Glaubens und jüdische Einrichtungen an, die sich während des jüngsten Gewaltausbruchs in Nahost. Christoph Scharnweber von der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem – einem überkonfessionellem Glaubenswerk – betonte die ständige Bedrohung, der sich Israels Bevölkerung seit der Staatsgründung 1948 ausgesetzt sehe. Gerade in der jüngsten Auseinandersetzung stünden die Bewohner des Landes unter Stress. Gerade für Kinder, die ihrer Hausaufgaben bisweilen im Bunker erledigen müssten oder von den Eltern aus den Schlaf gerissen würden, um sie bei neuen Raketenangriffen in die Schutzräume zu bringen. Auch die 90-jährige Auschwitz-Überlebende Eva Erben, die nach Israel auswanderte, berichtete von ihren Eindrücken während der Raketenangriffe der Hamas. Ihre Schilderungen spielen die Veranstalter via Tonband ein. Erben berichtet über die Raketenangriffe, die vor der inzwischen vereinbarten Waffenruhe das Tagesgeschehen bestimmten. Noch während sie erzählt, ist im Hintergrund das Geheul der Sirenen zu hören, die vor den Geschossen warnen. „Im Garten finde ich kleine Splitter“, sagt sie. Teile von zerstörten Raketen, die als Geschosse vom Himmel gleichwohl tödlich sein könnten. „Ein Mann ist hierdurch schon gestorben.“ Man solle Israel besuchen, um sich selbst ein Bild machen zu können, wie die Hamas mit den eigenen Leuten umgehe: Selbst wenn die israelische Armee vorher warne, wenn sie Gebäude, in denen sie Hamas-Funktionäre vermutet, bombardieren will, würden Zivilisten dort festgehalten – als menschliche Schutzschilde. „Das ist eine mörderische, schreckliche Gesellschaft“, sagt Erben über die Hamas. Sie monierte, dass Teilnehmer an Demonstrationen gegen Israel häufig nicht über diese Umstände des Konflikts informiert seien. Auch von deutschen Spitzenpolitikern wünsche sie sich eine deutlichere Haltung zu und Solidarität mit Israel. Vielleicht auch aus ihrer Erfahrung als 19-Jährige im Vernichtungslager Auschwitz weiß sie: „Das gefährlichste Ding auf der Welt ist der Mensch, aber auch das beste.“ jek

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