Barrierefrei durch die Heilig-Geist-Straße

von Redaktion

Tiefbauamt verlegt 550 Platten zwischen Nepomukbrunnen und Stollstraße

Rosenheim – Die barrierefreie Gestaltung des Max-Josefs-Platzes beschäftigt die Rosenheimer seit Jahren. Nachdem der Stadtrat im vergangenen Jahr bereits eine komplette Neupflasterung der guten Stube beschlossen hat, gibt es jetzt eine erste Musterfläche in der Heilig-Geist-Straße.

Breite Fugen,
leichte Erhebungen

Armin Schmidt sieht man die Erleichterung an. Seit zwölf Jahren sitzt der Rosenheimer im Rollstuhl, mindestens genauso lange ärgert er sich über die Situation auf dem Max-Josefs-Platz. Er kritisiert die breiten Fugen und die leichten Erhebungen, in denen sein Rollstuhl immer wieder steckenbleibt. Schwierigkeiten, mit denen auch seine Frau Christa immer wieder zu tun hat. „Da der Rollstuhl nicht gepolstert ist, klagt mein Mann immer wieder über Rückenschmerzen, wenn wir über den Max-Josefs-Platz gehen“, sagt sie.

Umso größer ist die Freude über das veränderte Bild, das sich seit einigen Tagen in der Heilig-Geist-Straße zeigt. Die Mitarbeiter des Tiefbauamts haben hier eine barrierefreie Wegverbindung zwischen dem Nepomukbrunnen und der Stollstraße entlang der Gebäudefassaden auf einer Länge von rund 100 Metern geschaffen.

Wie berichtet, hat die Stadt den Austausch der dortigen Fernwärmeleitungen zum Anlass genommen, um den Plattenbelag, der innerhalb der Arkaden bereits verlegt ist, auf die Bereiche vor den Gebäudefassaden auszuweiten. Entstanden ist ein Band aus 550 großformatigen Platten, für rund 50000 Euro. Die Platten bestehen aus geschnittenem Granitmaterial und sorgen bei dem Ehepaar Schmidt für Begeisterung: „Die sind wirklich super.“ Sie kritisieren jedoch, dass man nicht den geraden Weg nehmen kann, sondern die Platten der Fassadenfront folgen. Da nicht alle Gebäude Arkaden haben, ist an manchen Stellen ein Zickzackkurs notwendig.

Lob gibt es auch von Josef Kugler. Der Vorsitzende des Seniorenbeirates hat sich schon seit Jahren für eine Verbesserung des Max-Josefs-Platzes eingesetzt. „Der richtige Weg wurde eingeschlagen“, sagt er und begrüßt die Verbesserung unter anderem für die Rollstuhlfahrer. Lediglich die Gestaltung gefalle ihm nicht. So würden die neuen Platten im Moment noch nicht zu dem alten Kopfsteinpflaster passen.

Neupflasterung
frühestens 2022

Doch das Erscheinungsbild könnte sich spätestens dann ändern, wenn mit der kompletten Neupflasterung des Platzes begonnen wird. Diese soll laut Oberbürgermeister Andreas März aber frühestens 2022 erfolgen. „Die Gastronomen und Einzelhändler haben es durch die Corona-Krise schon schwer genug“, sagte er bereits in der Vergangenheit. Eine Großbaustelle sei das Letzte, was sie bräuchten.

Die Bauarbeiten in der Heilig-Geist-Straße werden laut Stadt noch in dieser Woche abgeschlossen. hei

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