Rosenheim – In der Äußeren Münchener Straße hat ein bislang unbekannter Tierquäler eine Katze mit einem Luftgewehr angeschossen und getötet. Die Polizei ermittelt, die Besitzer sind fassungslos.
Der vergangene Freitag war für eine 46-jährige Rosenheimerin und ihren Sohn (10) ein trauriger Tag. Ein Nachbar hatte die Familie am Vormittag darüber informiert, dass ihr Kater Felix tot am Straßenrand liege. „Ich bin davon ausgegangen, dass er angefahren wurde“, sagt die 46-Jährige. Sie habe ein Foto vom Unfallort gemacht und das Tier anschließend mit nach Hause genommen, damit es später abgeholt werden könne. Nachdem der erste Schock überstanden gewesen sei, habe sich die 46-Jährige das Foto genauer angesehen. Die Situation sei ihr eigenartig vorgekommen, weil sie an der Unfallstelle kein Blut entdeckt habe. „Ich habe dann ein Loch über dem linken Kniegelenk von Felix gesehen“, erinnert sich die Rosenheimerin. Für sie sei damit sofort klar gewesen, dass ihr Kater nicht durch einen Unfall ums Leben gekommen sei.
„Ich habe dann lange überlegt, ob ich zur Polizei gehen soll“, sagt sie. Am Montag entscheidet sie sich schließlich dafür und erstattet Anzeige. „Das Verletzungsbild stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Schuss“, teilt die Polizei in einer Pressemitteilung mit. Höchstwahrscheinlich durch ein Luftgewehr. „So etwas kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wer so etwas Tieren antut, scheut sich auch nicht, Menschen zu verletzen“, ist sich die Rosenheimerin sicher. Ihrem Sohn hat sie von dem Vorfall nichts erzählt. Dies ist auch der Grund, warum sie nicht mit ihrem Namen in der Zeitung stehen will. „Ich möchte ihm und unseren Nachbarn keine Angst machen.“ Sie selbst würde das Haus seit dem Vorfall mit einem „mulmigen Gefühl“ verlassen. Noch schlimmer als das mulmige Gefühl sei die Trauer ihres Sohnes über den Tod des Tieres. „Es hat sehr viele Tränen gegeben“, sagt sie. Er habe alleine sein wollen, habe immer wieder nachgefragt, ob Kater Felix nicht doch wieder nach Hause kommen würde. „Er hat den Kater von klein auf gehabt. Sie waren sehr miteinander verbunden“, sagt seine Mutter. Ob sich die Familie einen neuen Kater zulegen wird, ist im Moment noch offen. „Wenn, dann käme nur eine Hauskatze in Frage“, sagt die 46-Jährige. Zu groß ist die Angst, dass noch einmal etwas passiert. Bestürzung über den Vorfall herrscht auch bei Andrea Thomas, Vorsitzende des Rosenheimer Tierschutzvereins. Für sie stellt sich die Frage, ob es sich bei dem Täter um einen Katzenhasser handelt oder um jemanden, „der auf alles schießt, was sich bewegt“. Sie erinnert an die Vorfälle im April in Raubling. Hier hatten sich, wie berichtet, zwei Tierhalter an unsere Zeitung gewandt, nachdem ihre Katzen angeschossen worden waren. Eine sei gestorben, die andere schwer verletzt. Auch in Bad Aibling hatte es Anfang Juni einen ähnlichen Fall gegeben. Ein bislang unbekannter Täter hatte hier aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls mit einem Luftgewehr eine Amsel vom Baum geschossen. „Alle Tierhalter sollten jetzt aufmerksam sein“, sagt Thomas. Die Polizei hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen. „Es liegt ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor“, heißt es vonseiten der Polizei. Zeugen werden gebeten, sich mit den Beamten unter Telefon 08031/200-2200 in Verbindung zu setzen. hei