Rosenheim – Die Stadtbibliothek am Salzstadel wird am heutigen Freitag 25 Jahre alt. Zur Feier gibt es Bastelaktionen, ein Spielmobil und den Stelzenakrobaten Emmeran Heringer. Eine Geschichte über Umzüge, den Besucherrekord 2004 und warum ohne die Ehrenamtlichen vieles nicht möglich wäre.
Susanne Delp hat in den vergangenen Tagen in Erinnerungen geschwelgt. Die Leiterin der Stadtbibliothek hat das Jubiläum zum Anlass genommen, um einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Sie erinnert sich an den Umzug vom Ludwigsplatz zum Salzstadel, an die damit verbundenen Schwierigkeiten und dass kurzzeitig sogar mit der Idee gespielt wurde, einfach in einen Container im Riedergarten zu ziehen. Doch wie so oft im Leben, kam es – zur Erleichterung der Leiterin – ganz anders. Seit 1996 befindet sich die Stadtbibliothek am Salzstadel. Delp zeigt Fotos aus der Anfangszeit, als der Salzstadel noch als Parkplatz genutzt wurde und nur ein Banner verriet, dass sich in dem gelben Haus die Stadtbibliothek befindet. Doch nach und nach drückten Delp und ihre Mitarbeiterinnen dem Platz ihren Stempel auf.
Besucher-
und Ausleihrekord
1997 folgte die Gründung eines Fördervereins, der mittlerweile 855 Mitglieder hat. Der erste Besucher- und Ausleihrekord ließ nicht lange auf sich warten. Im Jahr 2004 kamen 130 Besucher pro Stunde in die Stadtbibliothek, 25000 im gesamten Monat. Ein Jahr später begrüßte die damalige Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer dann sogar schon die zweitmillionste Besucherin in der Stadtbibliothek.
2009 wurde das Gebäude erweitert und der Salzstadel neu gestaltet. Es gab die ersten Veranstaltungen und einen Sommerleseclub für Jugendliche. Es folgten der Medienlieferdienst, die Teilneugestaltung des Kinderhauses, die Einführung der automatisierten Rückbuchung und die „Bibliothek der Dinge“. Hier können sich Besucher unter anderem Küchengeräte, Schneeschuhe, Werkzeuge oder ein Badmintonset ausleihen. „Dieses Angebot ist schon besonders für unser Haus“, sagt Susanne Delp.
Und so sollte es nicht verwundern, dass die Stadtbibliothek über die Jahre zahlreiche Auszeichnungen bekommen hat. Sechsmal belegte die Einrichtung unter den Mittelstadtbibliotheken den ersten Platz, sie erhielt den Kinderbibliothekspreis und das Gütesiegel „Bibliotheken – Partner der Schulen“. Immer dabei: der Förderverein. „Vorstand und Beirat sind seit 24 Jahren an unserer Seite“, sagt Susanne Delp und fügt hinzu: „Die Vorsitzende Eleonore Dambach bekleidet dieses Amt von Anfang an.“
Kurz vor dem Beginn der Pandemie startete gemeinsam mit der Kulturstiftung das Projekt „Stadtleben“, mit einem Tiny House, einem Café und 24 Hochbeeten. „Die Stadtbibliothek und der Salzstadel sollen noch mehr als bisher zum Wohnzimmer in der Stadt werden“, sagt Delp. Und auch wenn das Projekt während der Pandemie nicht ganz so schnell voranging, wie ursprünglich geplant, hat sich das Gesicht des Salzstadels grundlegend geändert. Geht es nach der Leiterin der Stadtbibliothek, soll sich dieser Trend auch nach Ende des Projektes im Sommer 2022 fortsetzen. Vorstellbar sei für sie beispielsweise die Bebauung mit einem Kubus, der mit einem spannenden Nutzungskonzept unterschiedlich bespielt werden könnte.
16 Ehrenamtliche
in der Einrichtung
Während ihres Rückblicks auf die vergangenen Jahre lobt Delp auch immer wieder die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, den Kooperationspartnern und Sponsoren, ihrem Team und den zahlreichen Ehrenamtlichen. „Unsere älteste Ehrenamtliche ist 78 Jahre alt und kommt jede Woche.“ Derzeit gibt es in der Bibliothek 16 Ehrenamtliche, die in den Bereichen Medienrücksortierung, Veranstaltungen, Medienlieferservice und Vorlesepaten tätig sind.
Lob für die Arbeit gibt es auch von der Stadt: „Die Stadtbibliothek hat sich in ihren 25 Jahren am Salzstadel zu einem modernen Kommunikationszentrum entwickelt, das für die Kulturszene unserer Stadt unverzichtbar ist. Ein Ort der Neugier, der Inspiration und des Austauschs. Das ist das Verdienst von Bibliotheksleiterin Susanne Delp samt Team und des Fördervereins um Eleonore Dambach.“