Nach 30 Jahren wechselt das Tatis den Besitzer

von Redaktion

Neuer Inhaber will den Grundcharakter der Bar erhalten

Rosenheim – Obwohl die Corona-Maßnahmen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gelockert wurden, hält der Dauer-Lockdown in der Clubszene an. Die seit Ewigkeiten geschlossene Tür, hat mit dem Tatis nun ihr erstes „Opfer“ gefunden.

Am 17. März diesen Jahres feierte Tatis-Institution Thomas Ottitsch ein trauriges Jubiläum – 365 Tage hatte er seine Bar zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Mittlerweile sind es fast 500 Tage. Davor hatte er 30 Jahre am Stück geöffnet.

Ottitsch wollte nicht nur däumchendrehend herumsitzen. Im April übernahm er deshalb eine weitere Kultstätte in der Region Rosenheim – den Simsseekiosk in Baierbach. Eigentlich hatte Ottitsch den Plan mit dem Tatis wieder durchzustarten, wenn es die Situation wieder zulässt. Im März sagte er noch „das Tatis gehört zu mir und das bleibt auch so.“

Nun hat Ottitsch das Tatis verkauft – an den erfahrene Nachtgastronom Markus Wunderlich, Inhaber der One-Bar und des Eiskellers in Aschau. Ergeben hat sich die Übernahme aus einem spontanen Gespräch. Ottitsch ist die Entscheidung schwergefallen. Zusammen mit seiner Frau habe er lange überlegt. Zwei Faktoren haben ihm die Entscheidung jedoch erleichtert.

Zum einen ist Ottitsch mit seinem neuen „oidn Kiosk“ voll ausgelastet. Bei heißen Temperaturen ist er bis zu 15 Stunden am Tag vor Ort. Außerdem wisse er, dass das Tatis bei Wunderlich in guten Händen ist. Sonst hätte er den Club niemals abgegeben. Die beiden kennen sich seit Jahren. Als Ottitsch bei Wunderlich wegen eines Verkaufs nachfragte, konnte dieser nicht Nein sagen.

„Das Tatis ist eines der besondersten Nachtlokale in Rosenheim“, sagt Wunderlich. Kritiker wollen die Beiden schnell besänftigen. Denn im Tatis wird sich nicht viel ändern. Die Bar soll ihren Grundcharakter behalten und selbst die Getränkekarte bleibt größtenteils gleich. Auch seinen Namen behält das Lokal. Lediglich der Innenhof soll ausgebaut werden. Wann das Tatis seine Türen wieder öffnet ist jedoch unklar.Tim Niemeyer

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