Rosenheim – Zu 100 Prozent will der Freistaat Bayern in diesem Jahr Einnahmeausfälle beim Öffentlichen Personennahverkehr ausgleichen. Hierzu möchte der Freistaat Bayern die geplanten Gelder für 2021 aus dem Corona-Rettungsschirm aufstocken. „Während der ÖPNV zum Jahresbeginn 2020 noch unbelastet von Corona lief, gibt es 2021 keine pandemiefreie Zeit mit regulären Einnahmen.
Den Unternehmen fehlen die Fahrgäste, sie fahren aber trotzdem volles Angebot. Um in der Pandemie weiterhin einen attraktiven ÖPNV anzubieten, müssen wir die Schäden ausgleichen“, begründet Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer die Entscheidung. „Die Entscheidung begrüßt die Stadt Rosenheim als für den ÖPNV zuständige Behörde nachdrücklich. Auch private Linienbetreiber kommen in diesem Jahr sogar in den Genuss einer Ausgleichsquote von 100 statt bisher 90 Prozent“, kommentiert die Stadt Rosenheim die Entscheidung aus München. Für den Betreiber des Rosenheimer Stadtverkehrs, Ingmar Töppel, entscheidet sich erst nach einem Beschluss innerhalb der städtischen Gremien, ob er das Angebot des Freistaats annimmt oder nicht. Derzeit bestehe noch die Vereinbarung über einen Notbetrieb mit der Stadt Rosenheim, weswegen die Busse im Stadtverkehr derzeit nicht wie sonst eigenwirtschaftlich laufen.
Ob diese Regelung verlängert wird, war dem Vernehmen nach Thema der jüngsten Stadtratssitzung. Auskunft in dieser Sache wollte die Stadt in dieser Sache mit Verweis auf die Nichtöffentlichkeit keine geben. Doch ohne besagte Notvergabe wäre es wohl so oder so ein Desaster. Denn derzeit bewege sich das Fahrgastaufkommen unter 20 Prozent des Üblichen, berichtet Ingmar Töppel.
Für den Stadtverkehr- Geschäftsführer ist ohnehin fraglich, ob der eigenwirtschaftliche Betrieb nach der Corona-Krise auf Dauer Bestand haben kann. Sicherlich wolle man seitens der Verantwortlichen einen gut ausgebauten ÖPNV. „Aber am Ende des Tages muss auch jemand die Rechnung bezahlen.“ jek