Rosenheim – „Was wäre die Stadt Rosenheim ohne ihre Feuerwehr? Sie könnte ohne sie nicht existieren.“ Klare Worte kamen jetzt von Oberbürgermeister Andreas März bei der 161. Mitgliederversammlung der freiwilligen Feuerwehr in der Hauptfeuerwache. März war der einzige Ehrengast bei der Versammlung, die wegen der Corona-Maßnahmen in ungewohntem Ambiente in der Fahrzeughalle mit viel Platz stattfand.
80 Prozent der
Einsatzkräfte geimpft
Da laut Kommandant und Vorstand Hans Meyrl über 80 Prozent der aktiven Feuerwehrler geimpft sind, konnten alle Mitglieder der Feuerwehr an der Versammlung teilnehmen, dazu noch einige Vertreter der anderen Rosenheimer Feuerwehren. Mehr ließen die Vorschriften nicht zu.
März bezeichnete die Feuerwehr als das „Rückgrat der Stadt bei der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr“, sie sei wirklich das „Mädchen für alles“. Das habe sich wieder gezeigt, als es um den Aufbau des Impfzentrums in Rosenheim ging. Ohne die schnelle Hilfe der Feuerwehr wäre das in der vorgegebenen kurzen Zeit nicht möglich gewesen, sagte der Oberbürgermeister.
Trotz des Lockdowns sind die Einsätze für die Rosenheimer Feuerwehren 2020 leicht gestiegen, insgesamt gab es 1239 Alarmierungen, so Meyrl in seinem Bericht. 889 davon übernahmen die Aktiven der Rosenheimer Feuerwehr. Über 150 dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit der Pandemie, sei es mit Auf- und Umbauarbeiten am Impf- und Testzentrum oder mit Transporten von Impfstoffen.
Erfreulich, so Meyrl, sei, dass 2020 neun Aktive neu zur Feuerwehr gekommen seien, die jetzt über 153 Einsatzkräfte verfüge. Der Ausbildungs- und Übungsbetrieb war coronabedingt monatelang nicht möglich, dennoch hätten sich einige Gruppen selbst geholfen und eine Ausbildung zumindest über Videokonferenzen organisiert.
Meyrl bedauerte, dass wie überall auch, das Leben im Feuerwehrverein weitgehend zum Stillstand gekommen sei, fast alle der üblichen Veranstaltungen mussten ausfallen. Das war auch Thema im Bericht von Schriftführer Andreas Ziehut. Dennoch sei man mit der Situation kreativ umgegangen und habe zum Beispiel anstelle der Jahresabschlussfeier alle Mitglieder mit einem Video voller Grußbotschaften in die Weihnachtstage geschickt. Kassier Philipp Franke konnte von einem ausgeglichenen Etat des Vereins berichten, den entgangenen Einnahmen vieler Veranstaltungen stünden entsprechend auch weniger Ausgaben gegenüber.
Der vom Stadtrat gerade beschlossene Feuerwehr-Bedarfsplan sei „das Reizwort des Jahres“ bei den Rosenheimer Feuerwehren, sagte Oberbürgermeister März in seinem Grußwort. Er sicherte den Feuerwehren zu, alles dafür zu tun, dass die Leistungsfähigkeit erhalten bleibe. Das sei nötig, um die vom Gesetzgeber vorgegebenen Vorschriften einzuhalten. Deshalb werde die Ausstattung der Feuerwehren kontinuierlich ausgebaut.
Gutachten
zur Ausrückzeit
Ein Gutachten hatte festgestellt, dass die Ausrückzeit der Feuerwehr in der Nacht nicht immer innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist bleibt (wir berichteten). Kommandant Hans Meyrl verwies auf viele, auch kontroverse Diskussionen zum Thema Feuerwehr-Bedarfsplan. Er versicherte dem Oberbürgermeister, dass die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim als Hauptbetroffene das Projekt mittrage und man sich auf eine rasche Umsetzung freue.
Oberbürgermeister März bedankte sich bei den Arbeitgebern, die Feuerwehrkräfte immer wieder für den Einsatzdienst freistellen. Sein Dank galt im Namen von Stadtrat und Verwaltung vor allem aber den Frauen und Männern der Rosenheimer Feuerwehr für ihr ehrenamtliches Engagement rund um die Uhr für die Menschen in der Stadt und darüber hinaus. „Bleibt gesund und kommt von jedem Einsatz wieder gut zurück“, so der Wunsch von März.