Endlich wieder Freunde treffen

von Redaktion

Tag der Jugend Was junge Rosenheimer während des Lockdowns vermisst haben

Rosenheim – Die Jugend hat bisweilen unter den Corona-Beschränkungen am meisten zu leiden gehabt. Heute ist internationaler Tag der Jugend. Wie es den Jugendlichen in dieser Zeit ergangenen ist, welche Angebote für Jugendliche sie vermisst haben und ob sie eine Senkung des Wahlalters im Blick auf den kommenden Urnengang zum Bundestag befürworten.

Michelle Braun (13) aus Rosenheim: Michelle Braun besucht die Mittelschule Luitpoldpark und meint, dass die Corona-Zeiten während der Lockdowns für sie nicht schön waren. Sie sieht die Jugend als Verlierer der Pandemie. Als Jugend sei man sehr eingeschränkt gewesen, und die Zukunft sei ihnen „verbaut worden“. Zum Thema Wahlen und ob sie auch schon wählen würde, wenn sie könnte, sagt sie: „Die Altersbeschränkung auf 18 ist gut, früher sollte man nicht wählen gehen, man hat noch zu wenig Ahnung und Verantwortung.“ Die Jugendangebote in Rosenheim findet sie abwechslungsreich und geht selbst mit Freunden dorthin. Michelle hätte aber auch gerne mehr mit etwas Jüngeren zu tun, denen der Zutritt zum Jugendzentrum noch verwehrt ist.

Romina Baumgärtner (14) aus Rosenheim: Ähnlich sieht es Romina Baumgärtner, die ebenfalls die Mittelschule Luitpoldpark besucht: „Gerade als Jugendlicher sollte man neue Dinge ausprobieren und erkunden können. Durch Corona wurde man sehr eingeschränkt und hat auch den Kontakt zu Freunden verloren. Aber es war auch eine gute Pause, um mal ,aufzuräumen‘. Man lernte, wer die wirklich wahren Freunde sind.“ Auch sie findet es gut, dass man erst ab 18 wählen darf. Vorher mache man sich über Politik kaum Gedanken und kreuze auf dem Wahlzettel schlimmstenfalls aus Spaß irgendeine Partei an. Sie nutzt die Angebote für Jugendliche in Rosenheim und konnte dort auch neue Freunde gewinnen. Im Jugendzentrum „Jump“ in der Prinzregentenstraße ist sie gerne und freut sich schon darauf, dass bald die Räume neu gestaltet werden.

Luith Alsail (14) aus Rosenheim: Luith Alsail, der sein Bild nicht in der Zeitung sehen will, hat sich während der Lockdowns schwergetan. Er erzählt von Schwierigkeiten, die das Onlinelernen mit sich brachte und davon, dass er froh ist, jetzt wieder in die Schule gehen und seine Freunde sehen zu können. „Man hat den Anschluss verloren und konnte kaum rausgehen, das hat mich traurig gemacht.“ Was das Wahlrecht für Jüngere angeht, vertritt er eine andere Meinung. Gäbe es eine Möglichkeit, früher wählen zu gehen, würde er diese nutzen. Gerade die Jugend und ihre Zukunft betreffe, was Politiker beschließen. Hier sollten Jugendliche mitentscheiden dürfen. Auch Luith Alsail nutzt Angebote für Jugendliche in Rosenheim und würde sich freuen, auch seine jüngeren Geschwister mitbringen zu dürfen.

Björn Zlamal (14) aus Happing: Für Björn Zlamal war die Corona-Zeit nicht schön. „Man konnte keine Geschäfte mehr besuchen und Freunde treffe. Durch den Onlineunterricht hat man zu den meisten Leuten den Kontakt verloren. Aber ich freue mich, dass jetzt das meiste wieder geht und schaue lieber nach vorn.“ Beim Thema Wählen vertritt er die gleiche Position wie Michelle Braun und Romina Baumgärtner: Er hält sich noch für zu unerfahren und würde dann irgendeiner Partei seine Stimme geben. Björn besucht gerne das Jugendzentrum Happing. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern wünscht er sich indes, dass die Älteren mehr von den Jüngeren getrennt sind, beispielsweise durch Zeitfenster nur für Jugendliche ab 14.

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