Ein Feuerwerk zum Abschluss

von Redaktion

„Sommer in der Stadt“ verabschiedet sich mit einer Premiere und viel Applaus

Rosenheim – Ordentliche Feste, das weiß man, enden mit einem Feuerwerk. Und ein Feuerwerk an Künstlerauftritten war auch das Abschlusswochenende des Rosenheimer „Sommers in der Stadt“. Swing und Jazz gab es bereits am Freitagabend, am Samstag dann das Mittelmeer Orchestra, das Duo Nussig und die Queen Teens. Die Bands hätten sich buchstäblich die Klinke in die Hand gegeben, wenn das Ganze nicht bei wunderbarem Wetter im Freien, vor der städtischen Galerie und im Galeriegarten stattgefunden hätte.

Cowgirl „Nikki“ plauderte aus
dem Nähkästchen

Der Garten, den Galeriechefin Monika Hauser-Mair unter tätiger eigener Mithilfe zur Verfügung gestellt hatte, war gewissermaßen die Rettung des Sommers in der Stadt nach den in letzter Zeit wieder steigenden Corona-Inzidenzzahlen: Bei Events im Salingarten wäre anders als im Galeriegarten keine Kontaktverfolgung möglich gewesen, was wahrscheinlich ein vorzeitiges Aus bedeutet hätte. So aber gab es am Abend dann noch eine absolute Premiere für Rosenheim: Die „Blaue Couch live“ von Thorsten Otto wurde erstmals in Rosenheim aufgebaut, mit Nikki, dem bayerischen Cowgirl als Gast. Am Ende hielt es keinen der Zuhörer mehr auf den Sitzen. Ein Teil des Verdienstes gebührt sicher auch Max Kronseder von „DeSchoWieda“, denn der saß mit auf der Couch, fungierte später gewissermaßen als „Vorband“ von Nikki und als Abschluss des Abends spielten beide Nikkis Klassiker „Wenn i mit Dir tanz“, den sie zusammen neu eingespielt haben.

Vorher hatte das Mittelmeer Orchestra am Samstag vor der Galerie fast vier Stunden bestens unterhalten: mal melancholisch, mal voller Drive, was dann einige Zuhörer sogar zum Mittanzen animierte. Der Ausflug ans Mittelmeer wurde abgelöst vom Duo Nussig, zwei jungen Musikern, die Folksongs covern aber auch Eigenes zum Besten geben. Danach wurde es mit den Queen Teens wieder rockig, fünf Jungs gerade mal zwölf bis 14 Jahre alt zeigten, dass Rockmusik keine Frage des Alters ist, wenn man es wirklich draufhat.

Das ganze Musikgeschehen umrahmt unter anderem von Emmeran Heringer und Stefan Pillokat. Die beiden Künstler, die fast schon ein Markenzeichen des Rosenheimer Sommers geworden sind, brachten auch jetzt wieder als zwei sonderbare Alte das Publikum zum Lachen. Dabei auch Michael Kronseder, das Allroundtalent, der mit Feuerakrobatik, Jonglage und Magie seine Zuschauer beeindruckte.

Das Publikum
wurde oftmals
selbst zum Akteur

Den sechsjährigen Leopold Haarpaintner nahm er sich kurzfristig als Assistenten, überredete ihn dazu, mit ihm auf einem Stab einen Plastikteller zu jonglieren, was der Kleine bald mit so viel Freude übernahm, dass sich aus seinen Eltern, dem Security-Personal und anderen Umstehenden eine kleine Jongleurschule entwickelte. Solche Momente, wenn das Publikum ganz und gar dabei ist, sind es, die den Sommer in der Stadt ausmachen, meinte dazu Michael Kronseder.

Applaus gab’s auch von Kulturreferent Wolfgang Hauck und Andrea Hailer, eine der maßgebenden Organisationsfrauen: Sie zeigten sich glücklich und durchaus zufrieden. Das Konzept, Kultur nicht mit wenigen großen Highlights in die Stadt zu bringen, sondern auf viele kleinere Events – zum Selbstentdecken und Überraschenlassen – zu setzen, habe sich, so meinten die beiden, auch dieses Jahr beim Sommer in der Stadt wieder bewährt.

Artikel 10 von 11