Ruheinsel im Meer digitaler Medien

von Redaktion

Aktionen der Stadtbibliothek Rosenheim rund um den Tag der Bibliotheken

Rosenheim – Am Sonntag, 24. Oktober, stehen in Deutschland wieder die Bibliotheken der Nation im Rampenlicht – beim Tag der Bibliotheken, 1995 ins Leben gerufen vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker. Mehr als 9000 gibt es in Deutschland. Auch die Rosenheimer Stadtbibliothek beteiligt sich in diesem Jahr wieder an der Aktion, wenngleich nicht am besagten Sonntag. Stattdessen bietet die Bibliothek am Samstag, 23. Oktober, und Dienstag, 26. Oktober, besondere Aktionen für ihre Nutzer.

Tipps von
Ackerexpertin

Wie in den vergangenen Jahren bietet die Stadtbibliothek einen vergünstigten Jahrestarif für Neukunden an. Zum halben Preis – zehn statt 20 Euro – können sich Besucher am Samstag und Dienstag einen Mitgliedsausweis ausstellen lassen. In den letzten Jahren sei diese Aktion ein „voller Erfolg“ gewesen, berichtet Jessica Döhler, bei der Stadtbibliothek verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit.

Zudem bietet die Bibliothek am Samstag einen Acker-Workshop: Die Hochbeete vor der Bibliothek werden winterfest gemacht. Interessierte können sich von 10 bis 13 Uhr Tipps bei einer Ackerexpertin holen und selbst mitarbeiten.

Im Anschluss verwandelt sich das Lese-Café der Stadtbibliothek von 13.30 bis 15 Uhr ins „Death Café“. Ein Ort für inspirierende Gespräche über Abschiede, neue Lebenssituationen, Orte und Menschen. Auch nachdenkliche und humorvolle Themen, andere Kulturen und Bräuche werden im „Death Café“ verhandelt. Ebenso gibt es Hilfe für Angehörige, die einen Freund oder Verwandten verloren haben, und die Möglichkeit zum Austausch.

Der Tag der Bibliotheken ist wohl auf den meisten Kalendern nicht rot eingekreist. Könnte es daran liegen, dass die Bibliothek mit ihren analogen Medien eine einsame Insel in dem Meer der digitalen Medien geworden ist?

Bücher, Magazine wie Zeitungen oder Filme und Serien sind alle nur noch ein paar Mausklicks entfernt. Ein schier unendlicher Vorrat an Inhalten, der in keiner Bibliothek der Welt Platz finden könnte. Warum zieht es die Leute also in die Bibliothek, wenn sie ihre Medien auch bequem von zuhause aus bekommen können? Geht es nach Jessica Döhler, sind digitale Medien kein Ersatz für einen Bibliotheksbesuch. So viele Vorteile das umfangreiche Onlineangebot auch mit sich bringe, es könne sich nicht mit dem direkten Kontakt messen.

Neue Bücher
entdecken

„Durch den persönlichen Bezug und im Gespräch mit uns Mitarbeitern kommt es oft erst zu neuen Buchentdeckungen“, berichtet Döhler. Außerdem biete sich die Bibliothek als Rückzugsort an, um dem digitalen Netz zu entfliehen und konzentriert zu arbeiten oder entspannt zu lesen. Von veraltet und analog kann aber bei der Stadtbibliothek nicht die Rede sein. Vor allem seit Mitte vergangen Jahres sei das Online-Angebot stark ausgebaut worden, sagt Döhler. Mit einem umfangreichen E-Book-, Musik-, Magazin- und Zeitungsangebot bespielt die Stadtbibliothek die digitale Seite genauso wie Amazon und Co. Auf Bequemlichkeit müssen Nutzer auch nicht verzichten: So bietet die Stadtbibliothek auch einen Liefer- und Abholservice für online reservierte Medien. Und eine Sache bietet Rosenheims Stadtbibliothek, die schwerlich digital ersetzt werden kann: die Bibliothek der Dinge. Hier können Nutzer Gebrauchsgegenstände ausleihen, die sonst nur selten Verwendung im Alltag finden, wie zum Beispiel ein Golf-Set oder ein Stand-Up-
Paddle.

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