Sieben auf einen Streich

von Redaktion

Baubetriebshof veranstaltet eine „Radl-Ramadama“-Aktion in der Bahnhofstraße

Rosenheim –Platte Reifen, rostige Ketten und Spinnweben: In der Stadt kommt es immer wieder vor, dass Fahrräder teils monatelang herrenlos herumstehen. Jetzt haben die Mitarbeiter des Baubetriebshofs eine „Radl-Ramadama“-Aktion in der Bahnhofstraße veranstaltet.

Die Funken sprühen, es ertönt ein kreischendes Geräusch. Dann hält Andreas Haas vom Baubetriebshof das kaputte Schloss in der Hand. Er schiebt das Rad zu seinen Kollegen, die ein Foto machen, es mit einem Sticker versehen und auf das Auto laden. Dann kümmert er sich um das nächste Rad.

Orientierung
an Checkliste

Während die große Radl-räumaktion zweimal im Jahr im gesamten Stadtgebiet stattfindet, liegt das Augenmerk an diesem Vormittag auf dem Abschnitt entlang der Bahnhofstraße. „Hintergrund der Aktion ist, dass die Abstellplätze in der Bahnhofstraße zwischen Luitpold- und Papinstraße durch alte Fahrräder blockiert werden“, heißt es aus dem Rathaus.

Aus diesem Grund ist Alexander Schirmer vom Tiefbauamt bereits vor vier Wochen losgezogen und hat vermeintliche Schrotträder mit einer Banderole versehen. „Wir haben eine Checkliste, an der wir uns orientieren“, sagt Schirmer. Markiert werden beispielsweise alle Fahrräder, die „nicht mehr fahrbereit sind“. Sei es, weil ihnen ein Rad oder eine Kette fehle. Auch Körbe, die mit Abfall gefüllt, oder Räder, die schon mit Unkraut zugewachsen sind, seien Indiz dafür, dass die Drahtesel wohl schon für längere Zeit nicht mehr bewegt wurden.

Insgesamt 25 Fahrräder hat Alexander Schirmer mit der Banderole versehen, auf der der Hinweis steht, dass „dieses offensichtlich nicht mehr genutzte und damit mutmaßlich aufgegebene Fahrrad entfernt und entsorgt wird“. Nach der Markierung hatten die Besitzer vier Wochen Zeit, um die Banderole zu entfernen und damit zu beweisen, dass sie ihr Fahrrad durchaus noch benutzen.

Als die Mitarbeiter des Baubetriebshofs an diesem Vormittag anrücken, sind von den 25 angebrachten Banderolen gerade einmal sieben übrig. Und genau um diese kümmern sich jetzt die städtischen Mitarbeiter – bewaffnet mit Flex und Kamera. „Neben den Fotos vermerken wir auch alle Merkmale der Räder in einem Protokoll“, sagt Schirmer. Sollte also tatsächlich ein Rad mitgenommen werden, das noch einen Eigentümer hat, können sich die Besitzer beim Baubetriebshof melden, ihr Rad beschreiben und es gegebenenfalls abholen.

Versteigerung
im Fundamt

Sechs Monate werden die Räder im Baubetriebshof aufbewahrt, anschließend kommen sie ins Fundamt. Erst in der vergangenen Woche hatte dort, wie berichtet, eine Aktion stattgefunden, bei der neben 100 Fahrrädern auch Schwimmbretter, Laptops, Fotoapparate sowie Regenschirme versteigert wurden. Bei der nächsten Aktion könnten dann wohl auch einige Räder aus der Rosenheimer Bahnhofstraße zu erwerben sein. hei

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