Unterstützung zum Eintritt in die Arbeitswelt

von Redaktion

Der Verein „Pro Arbeit Rosenheim“ hilft Jugendlichen aus dem Ausland

Rosenheim – Seit der Flüchtlingswelle 2013 betreut der Verein Pro Arbeit Rosenheim Jugendliche auf ihrem beruflichen Weg in Deutschland. Viele konnten so bereits in den verschiedensten Branchen Fuß fassen. Doch in Zukunft wird es dem Verein wohl nicht mehr möglich sein, die Jugendlichen auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Der junge Daud aus Somalia konnte aber noch erfolgreich seine Ausbildung abschließen.

Nachdem er in seiner Heimat lediglich einige Jahre in einer Koranschule verbrachte, konnte er an der Berufsintegrationsklasse in Wasserburg, mit Unterstützung des Vereins Pro Arbeit, seinen Mittelschulabschluss ablegen. Dabei wurde er von Fachkräften intensiv sozialpädagogisch betreut, konnte die deutsche Sprache erlernen und hatte die Chance mit mehreren Praktika, die Berufswelt besser kennen zulernen.

Bereits seit dem Schuljahr 2013/2014 ist der Verein an vier staatlichen Berufsschulen in Stadt und Landkreis in vielen Berufsvorbereitungsklassen tätig. Dabei standen täglich Herausforderungen an der Tagesordnung, wie zum Beispiel mangelnde Sprachkenntnisse, Traumatisierung oder finanzielle Probleme. Allen Mühen zum Trotz setzten sich zu Spitzenzeiten über 35 hauptamtlich beschäftigte Fachkräfte in mehr als 30 Klassen für die Jugendlichen ein. So wurden 650 Schüler, aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen, von hauptsächlich Sozialpädagogen und Deutschlehrkräften begleitet und das nicht ohne Erfolg.

Durchschnittlich drei Viertel der Schüler konnten durch den Verein in Arbeit, Ausbildung oder weiterführende Maßnahmen vermittelt werden. Daud sei das perfekte Beispiel dafür: „Was Pro Arbeit alles macht, das ist ja oft total im Hintergrund, die meisten Menschen bekommen das wahrscheinlich gar nicht so mit. Da habe ich nicht nur Hilfe und Unterstützung bei der Berufswahl und den ganzen Formalitäten für die Behörden bekommen. Nein auch wenn ich irgendwelche Probleme hatte, Termine oder Briefe, die ich nicht verstand, wurde mir immer geholfen. Ohne die Unterstützung von Pro Arbeit hätte ich es nie geschafft, so weit zu kommen“, berichtet Daud.

Nachdem Daud seine einjährige Helferausbildung bestanden hat, darf er nun mit der Ausbildung zur Pflegefachkraft beim kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Gabersee beginnen. Auch hierbei habe ihn der Verein Pro Arbeit voll unterstützt: „Das fing ja schon damit an, dass ich überhaupt keine Ahnung hatte, welche Möglichkeiten ich habe und welche Ausbildungen es gibt die ich schaffen kann. Erst durch das Praktikum im Pflegebereich habe ich gemerkt, dass ich sehr geeignet bin für diesen Beruf und dass es mir unheimlich gut gefällt“, sagt Daud.

Nach all den Jahren der Unterstützung geht nun aber ein großes Kapitel für den Verein zu Ende. Denn die Auftragssumme für die Fachkräfte reicht nicht aus, um die vom Verein an die Schulen gestellten Fachkräfte nach Tarif zu bezahlen. Für den Verein wäre so ein zu großes Defizit entstanden, das selbst mit Spenden nicht mehr ausgeglichen werden hätte können. Deshalb wird die Betreuung der Berufsintegrationsklassen wohl in Zukunft von einem anderen Träger übernommen. Kilian Schmöller

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