Rosenheim – Mehr Action für Mountainbiker in Rosenheim: Das wünschen sich die Jugendlichen bereits seit Jahren. In der Innflutmulde soll jetzt eine Anlage entstehen, auf der Radsportler Luftsprünge machen können. Die Bauarbeiten laufen bereits. Unterstützung gibt es von Profi-Mountainbiker Andreas Wittmann.
Diskussionen bereits
im Oktober 2019
Simon Jonetzko (13) hat in der Corona-Krise das Radfahren für sich entdeckt. „Man konnte nicht wirklich etwas mit Freunden machen, deswegen habe ich mich aufs Rad geschwungen und einige Tricks ausprobiert“, sagt der Rosenheimer. Doch in der Stadt seien die Möglichkeiten, genau das zu tun limitiert. Aus diesem Grund hätten ihn seine Eltern immer wieder nach Halfing oder Übersee fahren müssen – Orte, die schon seit Jahren einen solchen Dirtpark haben.
Damit die Fahrerei den Jugendlichen in Zukunft erspart bleibt, hatten sie sich bereits im Oktober 2019 bei dem Jugendbeteiligungsprojekt „Bestimmt“ – organisiert vom Stadtjugendring – gewünscht, dass in der Innflutmulde ein Dirtpark entsteht. Die SPD hatte die Verwaltung daraufhin in einem Antrag aufgefordert, die Wünsche der Jugendlichen zu prüfen und im besten Fall umzusetzen.
Viel passiert ist seitdem nicht. Bis jetzt. Denn seit Mittwoch wird die bereits bestehende Bikerstrecke in der Innflutmulde überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht. Eingeladen, bei den Umbauarbeiten zu helfen, sind auch alle Jugendlichen, die gerne Mountainbike fahren. „Wir haben den Jugendlichen unter anderem gezeigt, wie wir Erhebungen bauen können und auf was zu achten ist“, sagt Jonas Droste. Er leitet die Kindersportschule „Kiss“, die zum TSV 1860 Rosenheim gehört.
Vor einigen Jahren sei das Thema Dirtpark bei ihm gelandet. Seitdem habe er – gemeinsam mit der Vorstandschaft des Vereins und anderen Partnern – versucht, die Wünsche der Jugendlichen umzusetzen. „Es ist immer wieder gescheitert“, erinnert er sich. Sei es, weil die Unterstützung gefehlt habe oder die vorgeschlagenen Plätze, an denen der Dirtpark entstehen sollte, zu klein gewesen seien.
Doch jetzt nehmen die Pläne Fahrt auf. Auch dank der Unterstützung durch die Fraktionen, die Stadt und die Sparkassenstiftung Zukunft, wie Droste sagt.
Neben dem Umbau der bestehenden Strecke soll auch eine neue Jumpline entstehen. Ein entsprechender Bauantrag liegt bereits bei der Stadtverwaltung. Die Umsetzung sei für das kommende Jahr geplant. Wie realistisch das ist, bleibt abzuwarten. Laut Verwaltung sei noch nicht abzuschätzen, wie lange das Verfahren dauert beziehungsweise wann das Thema im Bauausschuss behandelt wird.
Euphorisch ist die Stimmung unter den Jugendlichen trotzdem. „Es ist ein tolles Gefühl, dass es jetzt endlich vorangeht“, sagt Timo Heunisch (14). Der Rosenheimer gehört seit knapp zwei Jahren zur Biker-Gemeinschaft und hofft, auf der neuen Jumpline viele neue Tricks zu üben.
Planungen für
den Mangfallspitz
Und auch bei Jonas Droste stellt sich so langsam Vorfreude ein. Auch weil er sieht, dass sich die Arbeit der vergangenen Monate auszahlt. Er erinnert sich an Gespräche mit dem Verbund Innkraftwerke, denen die Fläche in der Innflutmulde gehört. Zudem liefen die Planungen. Nicht nur für die Innflutmulde, sondern auch für den Mangfallspitz. „Auch dort soll in Kooperation mit der Freien Turnerschaft und dem Stadtjugendring ein Bereich entstehen, in dem sie sich austoben können“, sagt Droste. Geplant sei eine Trendsportanlage für die offene und Vereinsjugendarbeit. „Details werden im Moment zwischen den Vereinen abgestimmt“, sagt Herbert Borrmann, Vorsitzender des TSV 1860 München.
Geplant sei zudem, dass der TSV 1860 und der ESV Rosenheim jeweils eine Trendsportabteilung eröffnen. „Wir hoffen, dass wir über das Angebot Mitglieder für die Vereine gewinnen“, sagt Droste.