Rosenheim – Zwei Brüder, eine Leidenschaft: Die beiden gebürtigen Wasserburger Chris und Male Scheitzeneder, zusammen Briada, traten in der Innenstadt auf. Mit ihrem neuen Album im Gepäck spielten sie an Straßen dreier bayerischer Städte. Dabei haben sie selbst noch nie zuvor Straßenmusik gemacht.
Seit über 20 Jahren machen die Briada schon gemeinsam Musik und sind sich dabei auch noch nie in die Quere gekommen. Mit ihrer langjährigen Coverband „Born Wild“ konnten sie bei einem Wettbewerb von „LaBrassBanda“ den Hauptpreis von 250 Litern Bier erspielen. „Das war der Startschuss unserer Neuausrichtung“, sagen sie und weiter: „Nach dem Wettbewerb haben wir mit dem Frontmann Stefan Dettl telefoniert, und der hat uns prompt als Vorband eingeladen. Da wollten wir natürlich nicht nur mit Coversongs auftreten und haben deshalb innerhalb von zwei Monaten ein eigenes Programm aus dem Boden gestampft.“
Angetan vom Komponieren, beschlossen die beiden, mehr auf eigene Songs zu setzen. In einer Band mit vier Mitgliedern sei das aber schwierig gewesen, weshalb sie sich zu zweit auf ihren Weg gemacht haben. Dabei war auch von Anfang an klar, dass ihre Songs in der bayerischen Mundart verankert sein sollen. „Unser Englisch ist nur mittelmäßig, und unser Hochdeutsch ist noch schlechter“, scherzen Chris und Male: „Wir versuchen aber, ein gepflegtes Bayerisch zu wählen, das sich gut mit unseren tiefgründigen Texten verträgt.“
Mit ihrer Musik machen sie, wie sie selbst sagen, ein komplett neues Fass auf: „Mit unserem Ansatz von bayerischem Pop, ganz nach internationalen Vorbildern wie Ed Sheeran oder Coldplay, sind wir bisher noch in einer ziemlichen Nische.“ Mit diversen Konzerten sind die beiden aber schon erfolgreich durchgestartet, und auch zum neuen Album „Bessere Zeiten“ wäre eine Hallentour geplant gewesen. „Aus unserem Plan ist aber leider nichts geworden, weil sich alle anderen Konzerte aus dem letzten Jahr auf dieses Jahr verschoben haben. Es sind deshalb schon fast alle Konzertsäle bis Ende des Jahres ausgebucht. So haben wir beschlossen, unsere Musik auf andere Weise unter die Leute zu bringen und sind so auf die Idee mit der Straßenmusik gekommen“, schildern die Brüder.
Diese Entscheidung war für Chris und Male aber keine leichte. Sie haben schließlich noch nie zuvor auf der Straße gespielt: „Das ist eigentlich nicht unser Stil. Wir wollen mit unserer Musik nicht aufdringlich sein. Mit unseren Texten wollen wir die Menschen berühren, und dabei sollen sie sich natürlich Zeit nehmen. Aber wir nehmen die Herausforderung gerne an“, meinen sie. Rosenheim war bei der Städtewahl aber immer ganz oben auf der Liste. „Wir kommen schließlich aus der Region, und so ist für uns natürlich das Rosenheimer Flair unübertroffen“
Auch in Zukunft wollen Male und Chris der Region treu bleiben: „Wir hoffen, dass wir nach der Veröffentlichung des neuen Albums am 10. Dezember mit den neuen Songs wieder in der Region auftreten dürfen.“ Vor dieser Rückkehr nach Rosenheim seien als Nächstes aber Konzerte in Chieming am 20. November und am 12. Dezember auf dem Nockherberg in München geplant.Kilian Schmöller